Auch am Morgen danach steht fest: Wenn bei Michael Schumachers Vorbereitung und Fitnessprogramm nichts schief läuft, sitzt der Rekordchampion ab dem Europa GP wieder in einem F1-Ferrari. "Michael wird viel Zeit im Ferrari F1-Simulator verbringen", glaubt Ex-F1-Fahrer John Watson. "Er ist nicht fit, um Rennen zu fahren, aber dieser Simulator ist beinahe so gut wie die Realität. Glaubt mir, er wird nicht nach Valencia gehen, so lange er nicht glaubt, dass er für das Team Punkte holen und das Rennen gewinnen kann."

So weit wollte Ex-Weltmeister Niki Lauda nicht gehen. "Ich sage nicht, dass Michael gewinnen wird, weil das hängt vom Speed des Autos ab", sagte er der Daily Mail. "Aber ich habe absolut keinen Zweifel daran, dass er sich gut schlagen wird. Ich zweifle nicht an seinen Reflexen, er wird brillant sein." Die interessanteste Entwicklung werde sein, wie sich Kimi Räikkönen gegen Schumacher schlagen werde. "Wer wird schneller sein?"

Hardcore

Die gleiche Frage stellt sich Schumachers erster Teamchef Eddie Jordan. "Es wird ein Weckruf für Räikkönen." Dieser werde sich nicht blamieren wollen. "Es könnte das gesamte Ferrari Team erneuern, die in diesem Jahr etwas lustlos waren. Schumacher wird das Team nach vorne bringen." Das Comeback beurteilt Jordan positiv: "Michael Schumacher ist absolut hardcore. Es spielt keine Rolle, ob er 20 oder 40 Jahre alt ist - seine Reaktionen sind vielleicht eine Millisekunde langsamer, aber dafür waren sie früher eine Millisekunde schneller als bei allen anderen, es dürfte also höchstens ausgeglichen sein."

Auch Ex-Weltmeister Jody Scheckter geht davon aus, dass Schumacher ein erfolgreiches Comeback feiern kann. "Niki Lauda kam zurück und gewann den Titel, es ist nicht unmöglich", sagte er der BBC. "Er wollte auf Motorrädern konkurrenzfähig werden, was wohl dümmer war. Er ist wahrscheinlich der Größte aller Zeiten, deshalb gehe ich davon aus, dass er ziemlich schnell konkurrenzfähig sein wird."

Das meint auch Watson. "Es besteht die Möglichkeit, dass er für den Rest der Saison fahren wird", so der Brite. "Michael ist der Beste, der Ferrari zur Verfügung steht - und er wird vielleicht so gut sein, dass sie ihm ein Cockpit für 2010 anbieten."