"Die Silberpfeile fliegen wieder!", jubelte Norbert Haug nach dem Ungarn-GP. Mit seinem Sieg auf dem Hungaroring holte Lewis Hamilton nicht nur seinen ersten Saisonsieg, sondern auch den ersten Sieg eines KERS Hybrid-Autos in der Geschichte der Formel 1. Bereits am Start zeigte der Weltmeister, dass mit ihm zu rechnen sein würde, nicht zuletzt dank KERS. Hamilton schoss von Startplatz vier nach vorne, lag in Kurve eins auf Position zwei, musste aber in der nächsten Kurve Mark Webber passieren lassen.

In Runde vier folgte die Revanche: Hamilton überholte den Australier und ging nach dem Ausfall von Fernando Alonso in Führung. Bis zum Ende des Rennens kam der Brite nie in Verlegenheit, sich gegen seine Verfolger verteidigen zu müssen. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, nach so langer Zeit und so vielen Problemen wieder ganz oben auf dem Podium zu stehen. Dies war eines meiner besten Rennen. Ich gab nie auf und, was noch viel wichtiger war, auch keiner im Team. Ich bin sehr stolz auf die Jungs", freute sich Hamilton.

Übermenschliche Anstrengung

Teamchef Martin Whitmarsh sprach nach dem Rennen von einer übermenschlichen Anstrengung des gesamten Teams. "Hätten wir vor vier Wochen erzählt, wir würden den Grand Prix von Ungarn gewinnen, hätte uns kaum jemand geglaubt. Aber genau das haben wir heute geschafft. Bisher war 2009 für uns ein hartes Jahr, doch niemand in Woking, Brixworth und Stuttgart dachte ans Aufgeben. Wir haben alle zusammen gehalten, wir behielten unseren Teamgeist, und vor allem haben wir gearbeitet. Ich bin sehr stolz auf jeden Einzelnen", erklärte Whitmarsh.

Für Heikki Kovalainen verlief das Rennen nicht ganz so rund. Der Finne steckte im Verkehr fest und wurde Fünfter. "Ein tolles Rennen für das ganze Team und besonders für Lewis. Beim nächsten Mal bin hoffentlich ich an der Reihe. Der Sieg zeigt, wie sehr unser Team die Leistung des Autos in den letzten Monaten gesteigert hat - das Ergebnis harter Arbeit jedes Einzelnen in unserer Mannschaft. Der Sieg ist die verdiente Belohnung für alle", zeigte sich der Finne als guter Verlierer. Mit den Plätzen eins und fünf holte McLaren Mercedes in der WM 14 Punkte, soviel wie in den bisherigen neun Rennen zusammen.

In der Konstrukteurswertung liegt das Team mit 28 Zählern auf Rang fünf. Bei McLaren Mercedes hofft man nun, dass man die Erfolge in den kommenden Rennen wiederholen kann. "Wir hatten heute das stärkste Paket auf dem Hungaroring, und obwohl dies eine ganz spezielle Rennstrecke ist, hoffe ich, dass wir damit auch in Valencia gut aussehen werden. Doch im Motorsport lässt sich kaum etwas vorhersagen. Das einzige, worauf ich mein Haus verwetten würde ist, dass wir nicht aufhören werden zu arbeiten", verriet Whitmarsh.