Nach Doppelsiegen in Silverstone und am Nürburgring musste Red Bull Teamchef Christian Horner in Ungarn McLaren den Vortritt lassen. "Ihre Pace war heute sehr stark", gab er zu. "Die Kombination aus KERS und Auto war auf dieser Strecke ein großer Vorteil." Abgesehen vom Ausfall von Sebastian Vettel kann Horner trotzdem mit der Schadensbegrenzung zufrieden sein. Mark Webber holte Punkte in der Fahrer-WM auf, das Team schloss erneut die Lücke zu Brawn GP in der Konstrukteurswertung.

"Für sie ist es das dritte Wochenende in Folge, an dem sie nicht so konkurrenzfähig waren", sagte Horner über den Titelrivalen. "McLaren hat einen Schritt gemacht, Renault und Williams ebenfalls. Für uns ist es das Beste, wenn so viele Autos wie möglich zwischen uns und den Brawn liegen."

Das funktionierte zwischen Webber und Jenson Button gut. "Aber diese Strecke ist etwas Besonderes, ein Monaco ohne Leitplanken, wenn man es so will. Sobald wir auf klassische Strecken zurückkommen, werden wir hoffentlich unser Auto wieder ähnlich schnell erleben wie vorher." Allerdings werde es interessant sein zu sehen, wie sich Brawn dort schlagen wird.

"Es ist eine Art Jojo-Effekt, der streckenabhängig ist", analysierte Horner weiter. "Einige Strecken spielen unseren Stärken in die Hände." Ungarn gehörte nicht dazu, vor allem bei der härteren Reifenmischung. "Das ist bislang nicht unser bester Reifen gewesen, damit hatten wir schon in Monaco Probleme." Das müsse man besser verstehen lernen. Aber das Pendel könne derzeit sehr schnell umschwenken. "Wer das Auto am schnellsten weiterentwickelt, wird die WM gewinnen. Wir werden bis zum Ende Vollgas geben."