Schock im Formel-1-Qualifying in Ungarn: Kurz vor dem Ende des zweiten Qualifyingabschnitts wurde Ferrari-Pilot Felipe Massa von einem Teil am Helm getroffen, das sich vom Auto seines Landsmanns Rubens Barrichello gelöst hatte. Massa raste danach in den Reifenstapel und musste mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus in Budapest gebracht werden. Dort wurde er laut seines Teams erfolgreich operiert und verbleibt zur weiteren Beobachtung und Behandlung auf der Intensivstation. Weitere Informationen möchte Ferrari am Sonntagvormittag bekannt geben.

Am Samstagabend verbreiteten einige Agenturen Meldungen, wonach Massas Zustand sich verschlechtert habe und er in Lebensgefahr schwebe. Diese Meldungen sind laut Ferrari-Pressechef Luca Colajanni nicht korrekt und unwahr. Massa hat laut Ferrari bei dem Unfall eine Schnittwunde an der Stirn, eine Gehirnerschütterung und eine Knochenabsplitterung über der linken Augenbraue davon getragen. Bei der Operation wurde ein kleiner Splitter entfernt, die Ärzte haben jedoch keine Bedenken wegen seines Auges. Auch neurologische Auffälligkeiten gebe es keine.

Massas Zustand sei ernst, aber stabil. Der Brasilianer wurde in ein künstliches Koma versetzt, weil der Körper sich dann besser erholen kann. Diese Maßnahme ist bei solchen Verletzungen üblich. Am Sonntagmorgen soll Massa aus dem Koma erweckt werden. Seine Eltern, seine schwangere Ehefrau Raffaela und sein persönlicher Arzt reisen aus Sao Paulo nach Budapest.

Laut dem brasilianischen Arzt Dino Altmann gibt es für solche Verletzungen eine Skala zwischen 3 und 15, auf der 15 der beste Wert sei. Massa befinde sich bei 14, "was ein gutes Zeichen ist", so Altmann. "Alle Anzeichen, die wir haben, sind positiv." Natürlich müsse man noch abwarten, da es immer Komplikationen geben könne, aber er sei sehr optimistisch.