Aus mehreren Gründen war das Qualifying in Ungarn für Brawn GP nicht unbedingt die beste Session. Das größte Problem war wohl der Defekt am Heck von Rubens Barrichellos Auto, wo sich ein Teil ablöste, das danach Felipe Massa am Helm traf und damit dessen Unfall auslöste. Barrichello hatte in seiner ersten Runde in Q1 Verkehr gehabt, war mangels einer guten Zeit also draußen, womit er von Startplatz 13 am Sonntag wohl nur schwer in die Punkte kommen wird. "Wir können zumindest die Benzinladung frei wählen und werden alles tun, um Punkte zu holen. Meine Position heute ist aber unwichtig. Meine Gedanken sind bei Felipe und seiner Familie, die sehr enge Freunde von mir sind und ich hoffe, er wird OK und sobald wie möglich wieder fit sein", meinte Barrichello.

Den besten Wünschen schloss sich Jenson Button an, der seinerseits in Q3 dabei war, wobei er über Platz acht nicht gerade frohlockte. "Leider mussten wir am Auto arbeiten, wodurch ich nur einen Run fahren konnte und das mit viel Benzin; für vier Runden mehr, als wir geplant hatten. Wir waren wegen der kühleren Bedingungen bei den Reifen am Rande des Arbeitsbereichs, also war das Auto nicht so gut zu handhaben wie im Training", erzählte er. Zusätzlich haderte er noch damit, dass er von der schmutzigen Seite wird starten müssen, weswegen er nur irgendwie versuchen wollte, positiv nach vorne zu schauen.

Als Teamchef und ehemaliger Ferrari-Mitarbeiter wünschte auch Ross Brawn Massa nur das Beste, bedauerte das etwas missglückte Qualifying seines Teams aber trotzdem. Eigentlich war es bis zu Barrichellos Defekt in Q2 ganz gut gelaufen, danach war der Brasilianer draußen und bei Button musste das fragliche Teil ausgetauscht werden, was zur seiner Standzeit führte. "Wir arbeiteten so schnell wie möglich, aber Jenson hatte nur eine fliegende Runde. Da das Auto zu Beginn von Q3 bereits betankt war, fuhr er viel schwerer als geplant und hatte keine besonders gute Balance", erklärte Brawn.