Am Freitagabend kursierte eine Meldung im Fahrerlager von Budapest, die in dieser Form nichts Neues ist: Nelsinho Piquet absolviert an diesem Wochenende in Ungarn sein letztes Rennen für Renault. Der Brasilianer stand schon lange in der Kritik und hätte eigentlich schon in Ungarn nicht mehr fahren sollen. Doch sein Vater soll auf eine Klausel in Juniors Vertrag hingewiesen haben, die es Renault nicht erlaubte, Nelsinho aus Leistungsgründen freizustellen, wenn er nicht das gleiche Material habe wie sein Teamkollege.

Genau das war aber am Nürburgring der Fall: Fernando Alonso fuhr mit einem Aero-Paket, das Piquet nicht zur Verfügung stand. Entsprechend wurde die Galgenfrist des Brasilianers auf Ungarn verlängert, wo beide Fahrer das gleiche Material haben.

Dies lässt auch Piquets ziemlich deutliche Worte vom Donnerstag in einem anderen Licht erscheinen: "Mein Cockpit ist nicht zu 100% gesichert für den Rest der Saison. Ich werde meinen Job machen und meinen Vater den Rest machen lassen. Das Problem ist, dass Verträge heutzutage in der F1 nicht mehr viel bedeuten."

Flavio Briatore ist hingegen von Piquet enttäuscht. Er hätte in seinem zweiten Jahr bessere Leistungen bringen müssen. Zudem sei der Teamboss die ewigen Entschuldigungen leid. Piquet reagierte auf die Ankündigung seines Abgangs verbittert: "Das einzige Interesse von Flavio ist, der beste Freund von Fernando zu sein. Wobei er da auch nur ans Geschäft denkt, denn Flavio hat keine Freunde. Er hat unterschrieben, mein Manager zu sein, aber manchmal geht er mir nur auf die Nerven. Ich weiß nicht, was sein Ziel ist - mir zu helfen oder mich zu behindern. Er ist Geschäftsmann und versteht überhaupt nichts." Als Ersatz sitzt ab Valencia Renault-Testfahrer und GP2-Pilot Romain Grosjean im zweiten Renault.