Eine Frage, an die sich Sebastian Vettel mittlerweile schon gewöhnt haben dürfte und die er dieses Jahr wohl noch ein paar Mal hören wird, ist jene nach seinen WM-Chancen. Und natürlich sagt der Red-Bull-Pilot dabei immer wieder das gleiche. Die Chance besteht noch, der Abstand nach vorne sei aber sehr groß. "Es liegt an uns, ab jetzt keinen Fehler mehr zu machen und sicherzustellen, dass alles gut funktioniert. Wir werden bis zum Ende kämpfen", meinte er am Donnerstag auf dem Hungaroring und sagte, dass bei seinem Rückstand auf Jenson Button jedes Rennen ein Schlüsselrennen sei.

Spätestens nach dem Rennen auf dem Nürburgring darf Vettel nun auch regelmäßig die Frage zur Konkurrenz im eigenen Haus beantworten, wobei die Antwort dabei auch nicht neu klingt. "Die Konkurrenz im eigenen Stall ist schon das ganze Jahr vorhanden. Es ist jetzt ganz normal, dass da ein bisschen mehr Trubel ist. Ich glaube, das legt sich wieder", erklärte er und gab zu, dass er seinen Heim Grand Prix natürlich gerne gewonnen hätte, nach dem Qualifying und dem Start aber eben nicht mehr drin war. "Es waren wichtige Punkte." Ein wichtiger Satz Vettels zu diesem Thema, der anscheinend allzu schnell in Vergessenheit gerät: "Der Erste, den man schlagen will, ist der Teamkollege. Das war immer so und wird immer so blieben. Von daher gibt es nichts Neues zu berichten."

Schön, dass es so weitergeht

Irgendetwas umstellen werde er jedenfalls nicht, es werde weiter das eigene Zeug gemacht und der Sieg angepeilt. Helfen sollen dabei die mittlerweile bei jedem Rennen kommenden Neuheiten. Diesmal sind es nur kleine Dinge, doch Vettel fand es gut, dass es weitergeht und kein Entwicklungs-Stillstand einkehrt. "Das ist genau das, was wir brauchen, um die Punkte aufzuholen, die uns am Anfang des Jahres verlorengegangen sind." Das Auto mochte er ohnehin nach wie vor und er war froh, dass es ihm und auch Mark Webber ermöglicht hat, zu zeigen, dass sie in der Formel 1 etwas zu suchen haben. "Ich glaube, alle haben im Moment Spaß. Schön, dass es im nächsten Jahr so weitergeht", meinte er dazu, dass Webber auch 2010 bei Red Bull fahren wird. Dass sich beide Fahrer antreiben, sah er noch dazu als positiv für das Team

In Ungarn wartet auf Vettel und seinen Teamkollegen eine besondere Herausforderung. Die Strecke sei knifflig, sagte der Deutsche. "Es ist wie Monaco ohne Leitplanken. Es gibt viele Kurven, es ist etwas Micky Mouse, aber es macht Spaß. Ich vergleiche es immer mit der Kartbahn. Ich fühle mich hier wohl und mir macht die Strecke Spaß", sagte er und freute sich darauf, dass es am Wochenende etwas kühler werden sollte. "Kühler ist relativ, ich glaube es wird um die 25 Grad haben, das ist immer noch heiß. Die Strecke ist eine der physisch schwierigsten, weil man einfach keine Pause hat."

Die Herausforderung ist immer gleich

Dass die Temperaturen viel Auswirkung auf das Kräfteverhältnis zwischen Red Bull und Brawn GP haben werden, glaubte er nicht. Ein gutes Auto sei immer ein gutes Auto, letztendlich könnten eher Strecken-Charakteristika den Unterschied machen. Es gehe aber vor allem darum, überall schnell zu sein. "Unterm Strich sind es immer die gleichen Voraussetzungen und es ist immer die gleiche Herausforderung. Es wird spannend, es wird hier sehr eng. Wir haben ein gutes Auto, die anderen aber auch. Ich glaube, das eine oder andere Team wird aufschließen können." Vor allem McLaren und Ferrari hatte er im Blick.