Der Hungaroring genießt in der F1-Welt eigentlich keinen besonders guten Ruf. Er ist überholfeindlich und macht die Rennen dadurch meist zu Prozessionen, anstatt tolle Duelle zu liefern. Christian Klien musste nun vor dem Ungarn Grand Prix anmerken, dass der schlechte Ruf des Kurses nicht ganz gerechtfertigt ist, da es doch ein paar Sternstunden gab, seitdem die Zielgerade verlängert wurde. "Fernando Alonsos erster Sieg in einem unterlegenen Renault. Jenson Buttons erster Sieg im Honda im Regen und voriges Jahr war es dann für Heikki Kovalainen so weit, auch wenn da viel Glück dabei war, weil Massas Motor platzte. Dramen in der Schlussphase sind hier nicht untypisch, weil es eben auch immer ein langes Rennen an der Zwei-Stunden-Marke ist", meinte der Österreicher.

Klien erinnerte sich auch an das Rennen vor zwölf Jahren, als Damon Hill im Arrows fast gewann, nur das Auto die letzten Kurven nicht mehr schaffte. Aus mehreren Gründen wollte er dieses Jahr Überraschungen nicht ausschließen. "Zum einen ist das Rennen physisch für alle wahnsinnig anstrengend. Und da passieren ganz gerne menschliche Fehler. Mit Ausnahme der Start-Ziel-Geraden kommt man in dem Kurven-Geschlängel nicht einen einzigen Moment zum Durchatmen. Dann spielt der Überholfaktor eine große Rolle. Ein Auto mit KERS an Bord wird in Ungarn so gut wie gar nicht zu überholen sein. Außerdem kann man damit schon am Start auf der langen Anfahrt zur ersten Kurve das Feld aufmischen. Und wenn man das Glück hat, ein schwereres Auto hinter sich zu haben, dann kann man sehr leicht einen Riesenvorsprung herausfahren", erklärte Klien und war sich sicher, dass der Weg zum Sieg über das Qualifying gehen wird, für das er interessante Strategien erwartete.