Mario Illien war lange Zeit eine feste Größe in der Formel 1, als er die Motoren für McLaren-Mercedes baute. Als Mercedes schließlich die Motorenschmiede voll übernahm, machte Illien mit seiner Firma Ilmor weiter, für die er die Namensrechte behielt. In die Formel 1 ist er nicht zurückgekehrt, ein Projekt in der MotoGP scheiterte an fehlenden Sponsorengeldern, bei den Indycars und in der NASCAR-Serie ist er noch aktiv. Und momentan ist für den Schweizer die Formel 1 aufgrund des eingefrorenen Motorenreglements ohnehin uninteressant.

"Also, ich finde es nicht sehr herausfordernd, dass alles eingefroren ist. Einerseits muss ich sagen, dass ich froh bin, dass ich da nicht mehr dabei bin. Früher, als man wirkliche Entwicklungsarbeit leisten konnte, war das natürlich höchst interessant. Das Schlimme an dem Ganzen ist, dass die heute genauso viel Geld ausgeben wie wir früher ausgegeben haben. Und das für relativ wenig Fortschritt", sagte Illien im Gespräch mit motorline.cc. Er gab auch zu, dass die Sparmaßnahmen der FIA bislang eher mehr Geld gekostet haben als gespart, ging aber davon aus, dass auf lange Sicht sicher eine Kostenreduktion erreicht wird.

Subventionierte Preise

An echte Billigmotoren in der kommenden Saison glaubte er aber nicht. "Die FIA schreibt vor, dass ein Team für 5 Millionen Dollar pro Auto pro Saison fahren sollte. Aber das sind natürlich Preise, die subventioniert sein werden - das macht dann auch keinen wirklich realistischen Sinn." Zwar war er durchaus überzeugt, dass man mit einer Beschränkung auf fünf Motoren pro Saison viel Geld sparen kann, aber auch dafür braucht es wieder neue Teile, die überprüft werden müssen. "Das ist dann also trotzdem relativ teuer." Gleiches gilt seiner Meinung auch für die Kleinigkeiten, die jetzt im Umfeld des Motors gemacht werden können - auch die seien sehr teuer.

Dementsprechend reizt es Illien momentan nicht, wieder in die Formel 1 zurückzukommen, denn der Entwicklergeist, der ihn so gereizt hat, ist auf Motorenseite praktisch nicht mehr vorhanden. Irgendwann kann er sich trotzdem eine Rückkehr vorstellen. "Wenn die Bedingungen passen, wenn es wieder auf Kreativität ankommt, wenn also das Reglement (...) über den Energieverbrauch definiert werden sollte, dann wäre das für uns schon auch wieder ein Thema. Wir werden ja sehen, wie es weitergeht."