"Nach Melbourne heißt es für mich: Game Over." So beschrieb uns McLaren-Testfahrer Pedro de la Rosa bereits vor Saisonbeginn seine Aussichten für das Jahr 2009. Durch das Testverbot darf er höchstens für Aerodynamiktests im Auto Platz nehmen. Ansonsten steht er an der Strecke und muss zuschauen - oder endlose Runden im Simulator in der Fabrik drehen.

Besonders frustrierend ist das für de la Rosa, weil es durch die aerodynamische Schwäche des Silberpfeils so viel zu testen gäbe. Der Spanier regt deshalb eine Regeländerung an: "Verzichtet auf fünf der acht Aerodynamiktesttage während der Saison, und erlaubt stattdessen fünf echte Testtage, aber nur für Neulinge oder Testpiloten", sagte er auto, motor und sport. "Das wäre praktisch kostenneutral."

Ein weiteres wichtiges Argument ist die Sicherheit. Immerhin würden er oder ein anderer Ersatzfahrer bei einem Einsatz für einen verletzten oder kranken Stammfahrer ohne jede Fahrpraxis ins Auto steigen. Viele Ersatzpiloten haben seit Monaten nicht im Auto gesessen, manche sind sogar überhaupt noch nicht mit den 2009er Autos gefahren.

"Das ist ein Wahnsinn. Wenn ich morgen einspringen müsste, weil sich einer unserer Fahrer verletzt, würde ich wahrscheinlich einen ziemlich lausigen Job machen", so de la Rosa. "Mangels Fahrpraxis müsste ich extrem vorsichtig zu Werke gehen. Du setzt dich nach so einer langen Pause nicht einfach in ein Formel 1-Auto und fährst gleich am Limit." Noch schwieriger wird es für Jaime Alguersuari, der wohl anstelle von Sebastien Bourdais bei Toro Rosso fahren wird. Der Spanier wird vor seinem möglichen GP-Debüt nur einige Kilometer bei einem Aerodynamiktest auf der Geraden absolvieren.