60 Runden gaben fünf Deutsche und ein Schweizer auf dem Nürburgring alles, am Ende wurden sie alle um Punkte betrogen. Am Härtesten traf es Sebastian Vettel. Sein eigener Teamkamerad beschlagnahmte den eigentlich von Vettel geplanten Sieg in der Heimat. "Wir haben bis zum ersten Boxenstopp viel Zeit auf die Spitze verloren und danach gab es keine Chance mehr, ganz nach vorne zu kommen. Ob die zwei Punkte mir fehlen werden, wissen wir am Ende des Jahres", versuchte Vettel die Haltung zu wahren.

Ein alter Bekannter beschlagnahmte die ersten WM-Punkte von Adrian Sutil. Zum dritten Mal seit Monaco 2008 hatte sich der Deutsche auf Punktekurs befunden, zum dritten Mal kam er mit leeren Händen nach Hause - und zum zweiten Mal mit Beteiligung Kimi Räikkönens. Nach einem überraschenden siebten Startplatz am Samstag hatte sich Sutil auch im Rennen lange auf Platz acht gehalten, bevor ihm nach der Ausfahrt aus der Boxengasse eine Berührung mit dem finnischen Ferrari-Piloten einen Strich durch die Rechnung machte.

Finnland vs. Deutschland

"Schade, dass wir es nicht einfahren konnten", trug Sutil die erneute Pleite mit Fassung. Zufall, oder nicht - aber auch Timo Glock wurde sein WM-Punkt von einem Finnen beschlagnahmt. Nach seinem Start aus der Boxengasse hätte der Toyota-Pilot es fast wieder geschafft in die Punkte zu kommen, doch Heikki Kovalainen durchkreuzte seinen Plan. Rundenlang hing Glock im Heck des Finnen fest. "Ich habe bis zum Ende hart gekämpft. Das war das Wenigste, das ich für meine Mechaniker machen konnte, die das ganze Wochenende hart gearbeitet haben", erzählte der Deutsche.

Nick Heidfelds Punkte wurden von einem mit Lollipop bewaffneten Mann beschlagnahmt. "Es fühlte sich wie eine Ewigkeit an, bis der Lollipop hochging Das waren die Sekunden, die für Punkte gefehlt haben", ist sich Heidfeld sicher. Der Plan von der Williams-Tankanlage, den einen oder anderen Punkt von Nico Rosberg zu beschlagnahmen, scheiterte. "Ich hatte Probleme mit der Benzinanlage, dadurch wurde mein Rennen sehr ereignisreich. Ich bin dennoch zufrieden", verriet Rosberg.

Sebastien Buemi hatte weniger Glück im Unglück. Der Plan seiner Reifen ging auf. Die Folge: sein Punktekonto weist weiterhin eine Null auf. "Als wir beim Boxenstopp die weichen Reifen aufgezogen haben, verlor ich Grip und ich bin herumgerutscht, denn ich hatte Probleme, sie auf Temperatur zu bringen. Im letzten Stint war es dasselbe Problem", ärgerte sich der Schweizer.