Nach dem Rennen auf dem Nürburgring konnte Christian Horner die Frage nach dem derzeit schnellsten Auto einfach beantworten. "Nach dem, was wir heute gesehen haben, Red Bull", sagte der Teamchef. Gleichzeitig musste er betonen, dass sein Team nach wie vor der Jäger sei, schließlich müsse noch aufgeholt werden. Mit in die Jagd eingreifen könnten auch noch Ferrari und McLaren. Momentan sei genug Pace vorhanden, um die Beiden zu halten. "Mark gewann trotz einer Strafe das Rennen. In der zweiten Saisonhälfte wird es aber enger und enger."

Und weil es eng werden könnte und es natürlich nicht so gut wäre, wenn sich die Fahrer gegenseitig die Punkte wegnehmen, wurde auch wieder das Thema Teamorder hervorgekramt. Horner musste betonen, dass die Fahrer immer gegeneinander gefahren seien, das Team immer fair war und das auch so bleiben wird. "Es ist klar, wenn der Unterschied zwischen beiden groß ist, dann wird einer den Unterstützer spielen müssen. Aber so früh in der Saison mit eineinhalb Punkten zwischen den Fahrern wäre es falsch, wenn das Team eine Teamorder bringt. Wir haben nur eine simple Regel, sie sollen nicht ineinander fahren." Ob sich das negativ auswirkt, könne man am Ende des Jahres sagen, jetzt wäre alles andere aber unfair.

Das Gewicht

Trotzdem hatten Webber und Sebastian Vettel nicht exakt die gleiche Strategie, im Gegensatz zu dem, was Gewichtsliste am Samstag vermuten ließ. Horner musste betonen, dass der Australier tatsächlich leichter und kürzer war und nicht gleich schwer wie sein Teamkollege. "Das Gewicht war wohl falsch. Mark sollte in Runde 18 stoppen, kam aber bis 19. Sebastian sollte in Runde 20 stoppen und schaffte 21. Sebastian war gestern schwerer", sagte Horner. Die Piloten seien im Rennen auch gleich schnell gewesen, nur der Start habe den Unterschied ausgemacht.

Wobei Horner zugab, dass Webber zwischendurch einen Lauf hatte, wo das Team dachte, dass er eine Abkürzung gefunden hatte oder weniger Benzin an Bord hatte. "Er fuhr plötzlich super Zeiten. Ich denke, er war da einfach voll drin und hat gepusht, um die Führung auszubauen. Wir wussten nicht, ob Regen kommt, deswegen wollten wir bis zum Ende pushen." Und Webbers Auto war nicht unbeschädigt. Auf dem Weg in die Startaufstellung überfuhr er eine Wheelgun, was einen Schaden unter dem Vorderflügel verursachte. Dann traf er beim Start Rubens Barrichello und in Kurve eins Lewis Hamilton, was dessen Reifenschaden verursachte und auch Webbers Auto nicht unbedingt half.