Die Situation bei Brawn GP war nach dem Rennen durchaus ein wenig hitzig. Rubens Barrichello hatte offen darüber geklagt, dass das Team zu viele Fehler gemacht hatte und er beschwerte sich auch noch, dass Jenson Button beim letzten Stopp bevorzugt wurde. "Ich war der Fahrer an der Spitze und hätte nach Jenson stoppen müssen. Ich stoppte aber die Runde vor ihm und er überholte mich. Das ist etwas traurig", meinte der Brasilianer, der auch die Reifenentscheidungen seines Teams nicht sehr gut fand, aber beteuerte, das Rennen in der Boxengasse verloren zu haben.

Button seinerseits meinte, dass Barrichello ihn während des ganzen letzten Stints aufgehalten hatte. "Auf dem Prime war seine Pace sehr schlecht, den haben wir das ganze Wochenende nicht zum Laufen gebracht. Ich bekam ihn aber in den Arbeitsbereich und das Auto fühlte sich gut an. Dennoch kam ich nicht an ihm vorbei, weswegen Rosberg und Massa uns überholt haben. Bei freier Fahrt wäre ich schnell gewesen. Als Rubens rein kam, war ich 1,2 Sekunden schneller", betonte der WM-Führende.

Doch schon beim Start war es für Button nicht richtig gelaufen. Er hatte viel Wheelspin und hing in der Mitte des Feldes. Da er Angst hatte, sich einen Flügel zu beschädigen, nahm er raus und fiel auf Position acht zurück. "In den ersten Kurven holte ich mir dann drei Autos. Das war spaßig. Ich wusste, ich musste das und nahm Risiken", erzählte er. Danach wollte er den Führenden nachsetzen, traf aber bald auf Barrichello. Generell behielt er aber gute Laune, denn seine WM-Führung ist gleich groß geblieben, auch wenn der erste Verfolger nun mit Sebastian Vettel ein anderer ist. "Es ist gut, dass Webber gewonnen hat, denn Vettel hat ihn nun direkt hinter sich und sie werden sich gegenseitig die Punkte wegnehmen. Hätte Vettel hier gewonnen, wäre das ein Desaster gewesen", sagte Button, der sich schon auf das Brawn-Upgrade am Hungaroring freute.