Zum dritten Mal seit Monaco 2008 hatte sich Adrian Sutil auf Punktekurs befunden, zum dritten Mal kam er mit leeren Händen nach Hause - und zum zweiten Mal auch mit Beteiligung Kimi Räikkönens: Nach einem überraschenden siebten Startplatz am Samstag hatte sich Sutil auch im Rennen lange auf Platz acht gehalten, bevor ihm nach der Ausfahrt aus der Boxengasse eine Berührung mit dem finnischen Ferrari-Piloten einen Strich durch die Rechnung machte. Normales Rennpech, möglicherweise auch eine eigene Teilschuld: Adrian Sutil trug die erneute Pleite mit Fassung - legte doch das gesamte Team auf dem Nürburgring einen viel versprechenden Aufwärtstrend hin.

"Nach dem gestrigen Qualifying ging ich von einem schwierigen Rennen aus, aber ich habe es wirklich genossen und kam nah an die Punkteränge", lautete die positive Bilanz von Teamkollege Giancarlo Fisichella. "Ich hatte einen guten Start, habe viele Autos relativ leicht überholen können. Zum Ende des ersten Stints fingen die Reifen an zu körnen. Der zweite Stint war ebenfalls sehr gut, ich konnte die Lücke zum vorderen Mittelfeld schließen." So hätte es sich der Italiener gar zugetraut, nach dem Kollisionspech von Teamkollege Sutil mit Rang acht Schadensbegrenzung zu betreiben: "Vielleicht hätte ich sogar noch Kovalainen herausfordern können, wenn das Rennen länger gewesen wäre."

Zufriedenheit herrschte auch bei Vijay Mallya. Die nie ganz unbescheidenen Worte des indischen Großunternehmens und Teamchefs wirkten ob des heutigen Speeds der beiden Force-India-Boliden ungewohnt passend: "Ich bin sehr stolz auf das Team und unsere beiden Fahrer. Vom freien Training an haben wir große Fortschritte gezeigt, wir waren sehr konkurrenzfähig. Es ist nur schade, dass wir nach einem solchen Wochenende keine Punkte erzielt haben."