Hemmungslos brüllte Mark Webber nach seiner Zieleinfahrt in sein Funkgerät. Nach 130 sieglosen Rennen fuhr der Australier auf dem Nürburgring ein sensationelles Rennen und holte seinen ersten F1-Sieg. "Das ist ein unglaublicher Tag für mich. Nach Silverstone wollte ich hier unbedingt gewinnen. Ich dachte, dass ich eine gute Chance habe. Nach der Pole Position war ich in einer guten Ausgangsposition, um hier zu gewinnen. Nur der Regen hätte mich aufhalten können, aber der kam nicht", freute sich Webber.

Seit dem Sieg von Alan Jones im Jahr 1981 hat kein Australier mehr einen Grand Prix gewonnen. Nicht einmal eine Durchfahrtsstrafe, die Webber nach einer Berührung mit Rubens Barrichello erhielt, konnte den Red Bull-Piloten aufhalten. "Ich verlor den Start gegen Rubens. Ich dachte, er wäre links gefahren, aber er fuhr auf die rechte Seite. Ich knallte ihn in rein. Deshalb bekam ich die Durchfahrtsstrafe, aber meine Ingenieure versuchten mich zu beruhigen", erzählte Webber.

Ein harter Winter

Hinter dem Australier liegt eine schwere Zeit. Im Winter brach sich Webber bei einem Radunfall das Bein. "Es war wirklich ein schwieriger Winter für mich, aber Sebastian hat bei den Testfahrten gezeigt, was alles in dem Auto steckt. Deshalb behielt ich meine Motivation, auch wenn das Bein schmerzte. Das Team hatte mit mir sehr viel Geduld und jedem in Australien, der an mir gezweifelt hat, habe ich es jetzt gezeigt. Danke an alle, die mich unterstützt haben", erklärte Webber.

In der Fahrerwertung liegt der Red Bull-Pilot nun auf Platz drei - 22,5 Punkte hinter Spitzenreiter Jenson Button und nur 1,5 Punkte hinter Teamkollege Sebastian Vettel. Für den Australier ist der Kampf um die WM gegen Brawn GP wieder offen. "Brawn GP führt in der Konstrukteurswertung, was sie auch verdienen. Aber wir geben nicht auf und werden versuchen konstant zu pushen. Wir lieben es gegen die großen Teams zu kämpfen", betonte Webber.