Mit seinen mittlerweile 32 Jahren schien Mark Webber bereits seit gefühlten Ewigkeiten Teil der Formel-1-Welt zu sein. Dennoch herrschte in seiner Erfolgsstatistik gähnende Leere. Sowohl mit Blick auf die Siegbilanz als auch bei den Schnellsten Rennrunden und Pole Positions stand der Australier nach Jahren bei Minardi, Jaguar, Williams und Red Bull noch immer mit leeren Händen da - um dies nun beim 133. Anlauf zu ändern. "Das ist ein ganz besonderer Tag für mich. Schon in der Vergangenheit war ich schon oft nahe an der Pole Position", sagte Webber, der seine weithin bekannte Qualifying-Stärke heute erstmals in Startplatz eins ummünzte.

"Wir waren über das ganze Wochenende hinweg schnell. Im Qualifying herrschten sehr chaotische Umstände - und dabei zum entscheidenden Zeitpunkt die richtige Rundenzeit zu schaffen, war sehr wichtig für mich", freute sich der sechsmalige Podestbesucher, der damit erneut - anders als von vielen Beobachtern vermutet - aus dem Schatten Sebastian Vettels trat. "Das Auto funktionierte sehr gut. Ich habe mich die ganze Zeit mit meinem Ingenieur Ciaran ausgetauscht und ihn gefragt, was wir tun sollen, weil die Streckenbedingungen so schwierig waren. Zunächst sah es recht trocken aus, aber auf Slicks funktionierte es nicht."

Die gute Kommunikation mit dem Kommandostand trug für Webber Früchte: "In Q2 war es extrem schwer zu entscheiden, wie man die letzten zehn Minuten angehen soll. Am Ende waren drei sauber absolvierte Sektoren der Schlüssel zu Pole. Ich habe auf meine Erfahrung vertraut und auf die Jungs an der Boxenmauer, die die richtigen Anweisungen gegeben haben." Mit Blick auf das morgige Rennen hat sich Mark Webber vorgenommen, auch die Null in seiner Siegbilanz in eine Eins zu verwandeln: "Ich hoffe, dass ich morgen meinen ersten Sieg erringen kann - dafür sind wir in einer fantastischen Position. Natürlich fahren Barrichello und Button eine enorm starke Saison und werden uns unter Druck setzen, aber wir freuen uns auf den Kampf."