Die Entwicklungsgeschwindigkeit in der Formel 1 war immer schon wichtig, dank der neuen Regeln und des dadurch entstandenen großen freien Potentials ist sie dieses Jahr besonders wichtig. Laut Pat Symonds wird bei Renault besonders auf die Aerodynamik geschaut, wobei das bei den anderen Teams nicht anders ist. Und Renault muss schneller entwickeln als die Teams davor, sonst gibt es keine Chance aufzuholen. "Wir haben hier einen neuen Vorderflügel, eine neue Motorabdeckung, wir haben Modifikationen am Unterboden. Die Geschwindigkeit ist unerbittlich und das muss sie auch sein, wenn Teams wie Red Bull in Silverstone um die 0,6 Sekunden auf das Auto bringen. Das macht es für uns alle schwerer, aufzuholen", sagte der Renault-Ingenieursdirektor am Nürburgring.

Paddy Lowe von McLaren meinte, dass am MP4-24 das Paket ähnlich aussehe wie bei Renault, wobei der Unterboden und die obere Verkleidung komplett neu seien. Die Notwendigkeit zur schnellen Entwicklung beschrieb auch er als unerbittlich. "Nur ein Beispiel, das Paket, das wir hier haben, haben wir um zwei Wochen vorgezogen, damit es rechtzeitig fertig ist. Ich weiß von einem Mitarbeiter, der Anfang der Woche 36 Stunden ohne Schlaf nonstop an einer Maschine gearbeitet hat, um am Unterboden zu arbeiten." Sam Michael von Williams musste sagen, dass die Änderungen am Auto sich ähnlich anhören wie bei der Konkurrenz: es gibt eine neue Motorabdeckung, neuen Vorderflügel und Modifikationen am Diffusor.

Dass so eifrig entwickelt wird, sah der Technikdirektor als gut für die Formel 1, denn das Racing sei eng, viel enger als es nach so einer großen Regeländerung zu erwarten gewesen wäre, da die Autos im Vergleich zu den Vorjahres-Boliden alle noch in der frühen Phase der Entwicklung seien. "Wir wissen, wie viel Pace wir jedes Rennen aufs Auto bringen. Ich würde sagen, im Durchschnitt muss man zwei bis 2,5 Zehntel bei jedem Rennen bringen, um zu bleiben, wo man ist. Das zeigt schon, dass alle hart arbeiten", meinte Michael. Und er erwartete, dass es das ganze Jahr so weitergeht und keiner vorzeitig aufgeben wird, um sich auf das neue Auto zu konzentrieren. "Dieses Jahr wird wohl jeder bis zum letzten Rennen entwickeln, da 95 Prozent mit ins nächste Jahr genommen werden sollten. Ich denke also, das Entwicklungs-Rennen wird sich durchziehen."