Besonders lustig war der Freitag auf dem Nürburgring für Fahrer und Teams nicht. Auch Fernando Alonso war mit dem Wetter nicht besonders glücklich gewesen, vor allem der Regen im zweiten Training störte ihn. "Wir müssen jetzt schauen. Wir sind bereit für anderes Wetter. Vielleicht gibt es am Sonntag etwas Regen, wir müssen für alles bereit sein und hoffentlich können wir dann eine Chance nutzen." Es war aber nicht nur verregnet, sondern auch kalt, wobei Alonso sich deswegen nicht zu sehr beschweren wollte. Es gab zwar Probleme, die harten Reifen aufzuwärmen, mit den weichen sei es aber OK gewesen und es hätte ohnehin jeder die gleichen Schwierigkeiten gehabt - genauso wie mit den Bodenwellen auf den Geraden und in der letzten Kurve.

Zu kämpfen hat Alonso immer noch mit der Tatsache, dass Renault zwar zulegt, das aber nicht viel bringt. Jedes Rennen sei das Auto besser, die Konkurrenz werde aber auch besser. "Wir finden uns also immer in der gleichen Position, so zwischen Platz acht und zehn. Das ist für uns nicht genug. Hoffentlich können wir uns weiter verbessern und bald weiter vorne fahren." Denn eine bessere zweite Saisonhälfte als die erste wäre dem Spanier doch wichtig. Das ganze Team sei ein wenig von sich selbst enttäuscht, gestand er. "Zu Saisonbeginn hatten wir große Hoffnungen und dachten an den Titel. Wir sind nicht in dieser Situation und müssen unsere Ziele ändern. Jetzt geht es eher darum, ein Rennen zu gewinnen oder auf das Podest zu kommen", meinte Alonso und wusste, dass auch das schwierig werden wird.

Eigentlich ein gutes Gefühl

Zu denken gibt ihm dabei, dass sich das Auto eigentlich gut anfühlt, er Spaß damit hat, den Grip spürt und 90 Prozent der Zeit mit der Balance zufrieden ist. "Dann kommt man aber an die Box zurück, sieht die Zeiten und ist immer so acht Zehntel hinten. Das ist nicht genug, wir müssen besser werden." Ein wenig neidisch blickt er dabei auf Red Bull. Das Team hätte von Anfang an ein super Auto gehabt. "Sobald sie den Doppel-Diffusor hatten, machten sie noch einen Schritt und haben jetzt wohl das Auto, das es zu schlagen gilt. Sie haben einen super Job gemacht, sie haben tolle Leute, tolle Fahrer und werden bis zum Schluss Titelanwärter sein."

Und natürlich durfte Alonso noch seiner täglichen Dementi-Pflicht nachkommen. Nein, er habe keine Verbindung mit Ferrari, also gebe es auch nichts dazu zu sagen, wiederholte er wieder einmal. Wann es etwas zu seiner Zukunft zu sagen gebe, war dann die Frage. "Wenn ich entscheide, was ich mache. Momentan bin ich immer noch voll auf 2009 konzentriert. Nach dem Sommer werden wir sehen, im Moment gibt es nur Gerüchte."