Brawn GP glaubt an diesem Wochenende einige heiße Eisen im Feuer zu haben, um sich gegen Red Bull durchzusetzen. Da ist auf der einen Seite das Update-Paket, das wegen der Reifenprobleme in Silverstone gar nicht zum Einsatz kam. "Es war ein kleines Paket in Silverstone, das wegen der Temperatur nicht funktionierte. Das kleine Paket von dort wurde ein mittelgroßes für hier, weil wir drei Wochen hatten, um daran zu arbeiten und es besser zu machen. Hoffentlich läuft es hier besser, auch wenn es recht kalt ist", sagte Rubens Barrichello dazu am Donnerstag am Nürburgring.

Die zweite Sache sind die Reifen, die in Silverstone aufgrund der kühlen Temperaturen viele Probleme machten. "Die Heizdecken haben cirka 80 Grad. Nach einer Runde hatten die Reifen nur mehr 55, 60 Grad. Normalerweise werden sie wärmer, nicht kälter." Neben den Temperaturen lag das auch an den Kurven in Silverstone, da viele nicht genug Last auf die Reifen brachten und deswegen keine Hitze entstand. "Auf dem Nürburgring gibt es andere Kurven, wo mehr Last auf den Reifen ist, daher sollten sie warm bleiben", sagte Barrichello.

Es kann sich schnell ändern

Das Wetter wird dennoch eine Herausforderung bleiben. Der Brasilianer konnte sich an einen Test in der Formel 3000 auf dem Nürburgring erinnern, als es zu schneien begann. "Es kann sich hier so schnell ändern. Abgesehen davon braucht man noch gute Balance und Traktion. Man hat mittelschnelle Kurven und da ist es wichtig, auf das Gas zu kommen", erklärte er. Trotz der Wetterkenntnisse und der heißen Eisen rechnete Barrichello weiter mit Red Bull. Er gab zu, dass man sogar schon nach China wusste, dass die Hauptkonkurrenz aus der Ecke kommen würde.

"Danach wussten wir aber nicht. Wir kamen zu heißen Rennen und haben dominiert. Jetzt stellt sich die Frage, war Silverstone eine einmalige Sache?" Für Barrichello war es das nicht, er rechnete fest damit, dass Sebastian Vettel und Mark Webber schnell sein werden. Er hoffte, dass es ein ausgeglichener Kampf wird. "Silverstone war zu einfach für sie", meinte er. Dafür war das Rennen für den Brasilianer so etwas wie ein Feiertag, konnte er doch vor Jenson Button ankommen, was ihn auf dem Nürburgring auch zur Aussage hinriss: "Ich will definitiv die WM gewinnen, aber dafür muss ich auf dem Boden bleiben und weiterarbeiten."

Der Rücken

Nicht im Weg stehen dürfte ihm dabei sein Rücken, über den er sich direkt nach dem Rennen in Silverstone beschwert hatte - wobei er dort anscheinend gar kein so großes Problem war. "Ich war dankbar, dass er nur schmerzte, wenn ich nicht im Auto war. Er tat nicht mehr weh, als ich drin saß. Auf dem Podest tat mir der Rücken viel mehr weh als im Auto. Jetzt hatte ich drei Wochen für Physiotherapie und er fühlt sich OK an."