Die Ereignisse des Mittwochs waren an Mario Theissen nicht ohne Verwunderung vorübergegangen. Denn er war überrascht wie viele, als es hieß, die FOTA-Teams hätten kein Stimmrecht in der technischen und sportlichen Arbeitsgruppe und damit bei der Änderung an den Regeln für 2010. "Das passt überhaupt nicht zusammen", meinte Theissen. Er sagte, dass er fest daran geglaubt hatte, dass die FOTA-Teams fix für die kommende Saison eingeschrieben wären, nachdem es am 24. Juni die Teilnehmerliste gab, in der alle Teams ohne Bedingungen aufschienen.

"Wenn wir nach dem 24. eine Einschreibeliste bekommen, auf der alle Teams ohne jeden Zusatzvermerk drin stehen und darüber hinaus gesagt wird, dass die aktuellen Regeln auch im nächsten Jahr gelten, dann gibt es für uns keine Basis mehr für eine Arbeitsgruppe, in der die Regeln entschieden werden sollen und in der die FOTA-Teams kein Stimmrecht haben. Das widerspricht sicht", meinte Theissen. Es irritierte ihn aber vor allem, dass es eigentlich keine Begründung gab, warum die Teams jetzt doch nicht eingeschrieben sein sollen. Es habe nach der Einigung vom 24. Juni sogar die schriftliche Bestätigung von der FIA gegeben, dass alle eingeschrieben seien. "Damit muss man sich nicht noch einmal bewerben."

Regelfragen sollten geklärt sein

Das Thema vom Mittwoch war dabei für Theissen eigentlich schon gar keines mehr. "Es ist ganz einfach. Wenn die diesjährigen Regeln mit den Ergänzungen gelten, dann ist der Punkt aus dem Weg geräumt." Und die stimmberechtigten Teams hatten die Regeln nach FOTA-Wünschen angenommen. Auch insgesamt musste der BMW Motorsport Direktor betonen, dass man weiter sei als vor zwei, drei Wochen. Seitdem sei zwischen FOTA, Rechteinhaber FOA und der FIA praktisch täglich verhandelt worden und eine Menge Themen sei abgearbeitet worden. "Wir sind aber nicht am Ziel. Es gibt nach wie vor Meinungsverschiedenheiten. Ein Concorde Agreement, das wir für die nächsten Jahre brauchen, ist noch nicht unterschriftsreif."

Und auch wenn Theissen zuversichtlich war, dass es zu einer Einigung kommen kann, musste er auch sagen, dass die Zeit nicht unbegrenzt ist und die FOTA sich auch auf die Möglichkeit vorbereitet, dass es zu keiner Lösung kommt. So wird parallel weiter an einer eigenen Serie gearbeitet. "Und zwar in dem Ausmaß, dass es für nächstes Jahr eine realistische Option bleibt." Von einer Deadline für die eigene Serie wollte er nichts wissen. Zwar habe der 10. Juli als Stichtag für das Concorde Agreement gegolten und es werde auch weiter auf den Termin hingearbeitet. Mit einem Stichtag für Zu- oder Absage für die FOTA-Serie habe das aber nichts zu tun."

Optimismus bleibt

Nicht besonders viele Freunde innerhalb der FOTA hat sich in den vergangenen Wochen aber Max Mosley gemacht. "Wir waren enttäuscht und irritiert von einigen Aktionen der letzten Wochen", meinte Theissen. Dazu gehörten mehrere Kursänderungen vor und nach dem 24. Juni, die sich mit den Entscheidungen vom 24. Juni nicht mehr deckten. "Bis hin zu der Situation jetzt, dass FOTA-Teams in der TWG und SWG kein Stimmrecht haben." Trotzdem, Theissen wollte den Optimismus nicht über Bord werfen, denn er musste noch einmal betonen, dass bislang einige Sachthemen zu einer Einigung gebracht wurden.