Nachher ist man immer schlauer, das ist klar. Dementsprechend könnte man bei BMW Sauber jetzt leicht sagen, es wäre klüger gewesen, nicht so auf KERS zu setzen, sondern mehr auf Aerodynamik. "Man trifft die Entscheidungen zu einem Zeitpunkt, an dem man überzeugt ist, dass sie die richtigen sind. Das ist bei mir und dem Team der Fall. Im Nachhinein ist es immer leicht zu sagen, man hätte dieses oder jenes gemacht. Man muss sich der Situation stellen, darf den Kopf nicht in den Sand stecken und muss das Beste aus der Situation machen", meinte Nick Heidfeld deswegen am Donnerstag auf dem Nürburgring.

Das dachte man sich anscheinend auch bei BMW und hat gewerkt statt getrauert. Ein neuer Frontflügel, ein neuer Diffusor und eine veränderte Hinterachse sind in Deutschland dabei, womit mehr Neuerungen an Bord sind als in Silverstone. "Die Punkte sollten das Ziel sein. Ich bin zwar nicht ganz überzeugt, dass das klappt, denn es kommt darauf an, was die anderen machen und wie uns die Strecke entgegenkommt. Ich schaue aber weiter nach vorne auf die nächsten Rennen, wo ich weiß, dass noch einiges kommt und damit ein noch größerer Schritt."

Als Hilfe käme Heidfeld auf dem Nürburgring das typische Eifel-Wetter durchaus entgegen, denn dieses Jahr durfte er in Malaysia schon erleben, dass mit einem nicht ganz so guten Auto bei Regen alles möglich ist. "Aber unter normalen Umständen wird es schwierig, ganz vorne reinzufahren. Da wird es für uns wichtig, dass unsere Entwicklungen in die richtige Richtung gehen und wir einen Schritt nach vorne machen." Zudem gab er zu, dass der F1.09 im Regen nicht ganz so gut ist, wie andere nicht ganz so gute Autos.

Zu dieser Zeit des Jahres immer mehr ein Thema ist auch das nächste Jahr. Heidfeld konnte immerhin erzählen, dass er und BMW damit begonnen hätten, Gespräche zu führen. "Ich bin positiv, was die Zukunft betrifft, ich kann aber nicht weiter ins Detail gehen."