Die legendäre Nordschleife trägt viele Namen, den Bekanntesten verpasste ihr jedoch Jackie Stewart. Der Schotte nannte sie respektvoll "Die grüne Hölle". Auf einer Länge von 20.8 km gilt es 73 Kurven zu absolvieren. Obwohl die Nordschleife seit 1973 von der Formel 1 nicht mehr befahren wird schwärmen die Rennfahrer noch heute von ihr.

Nick Heidfeld hatte 2007 die einmalige Chance drei Demonstrationsrunde in seinem BMW Sauber auf der legendären Rennstrecke zu drehen. "Ich habe dort viel Erfahrung und bin zum ersten Mal mit meinem Vater dort gefahren", sagte Heidfeld. "Damals war ich noch so klein, dass ich nicht an die Pedale kam sondern nur an das Lenkrad. Vor zwei Jahren hatte ich dann die Chance mit einem Formel 1 Auto auf der Nordschleife zu fahren. Das war eine der besten Erfahrungen die ich je hatte. Ich war überrascht wie gut die Strecke zum Auto gepasst hat. Natürlich ist die Strecke nicht sehr sicher. Die Kurven sind aber toll und die drei Runden waren sehr aufregend, leider musste ich zwei Runden einem Kameraauto folgen und konnte daher nicht voll fahren."

Heidfeld bewegte 2007 seinen F1.07 über die Nordschleife, Foto: BMW
Heidfeld bewegte 2007 seinen F1.07 über die Nordschleife, Foto: BMW

Timo Glock hatte zwar noch nicht die Möglichkeit mit einem Rennauto durch die "grüne Hölle" zu jagen, nützte jedoch die Gelegenheit mit seinem Privatauto die Strecke einmal abzufahren. "Ich würde hier gern einmal mit dem F1 Auto fahren", gestand Glock. "2001 bin ich hier zum ersten Mal mit dem Straßenauto gefahren. Es hat gedauert die Strecke zu lernen. Die Strecke ist nicht einfach und ich weiß noch immer nicht genau wo die Kurven sind. Dies macht die Nordschleife einfach zu einer unglaublichen Strecke."

Auch Sutil blieb der Ritt über "den Ring" in einem Rennauto bisher verwehrt. Der Force India Pilot nützt jedoch jede Gelegenheit um mit seinem Straßenauto über die Piste zu jagen. "Es ist eine fantastische Rennstrecke, die beste Rennstrecke der Welt", schwärmt der Deutsche. "Es gibt hier so viele Geschichten. Egal mit welchem Auto man hier fährt, ob schnell oder langsam, es ist einfach toll. Ich bin schon einige Mal hier hergekommen um mit meinem Straßenauto zu fahren. Auch voriges Wochenende war ich hier um ein paar Runden zu fahren. Ein Freund hat mich sogar schon einmal in einen Tourenwagen mitgenommen."

Eine ganz spezielle Besichtigung gab es für Nico Rosberg. Der Deutsche wurde 1995 von seinem Vater Keke in einem Opel Calibra Turbo um den Kurs kutschiert. "Es war zwar ein Straßenauto, aber sehr schnell", sagte Rosberg. "Ein Freund von mir saß auf dem Rücksitz und mein Vater am Steuer. Er kennt die Strecke auswendig und fuhr Vollgas. Ich kann mich noch gut erinnern wie mein Freund am Rücksitz zu schreien anfing. Er wäre damals wohl lieber aus dem Auto gesprungen, das war echt lustig."

Heute noch werden Rennen auf der Nordschleife gefahren, Foto: MINI
Heute noch werden Rennen auf der Nordschleife gefahren, Foto: MINI

Nicht so lustig verlief Sebastian Vettels erster Kontakt mit der legendären Nordschleife. Sobald der Deutsche seinen Führerschein in den Händen hielt machte er sich mit seinem Straßenauto auf den Weg. Allerdings unterschätzte er damals die schwache Bremswirkung seines PKWs. "Ich war damals völlig verloren am Ring, folgte aber einem Freund", schilderte Vettel. "Nach einer halben Stunde waren auf einmal die Bremsen weg und ich hatte Glück, dass ich keinen Unfall hatte. Ich habe damals die Leistung der Bremsen eines Straßenautos komplett falsch eingeschätzt. Zuerst ist man überrascht wie viele Kurven es hier gibt und wie lang eine Runde eigentlich ist. Irgendwann kommt man in den Rhythmus und lernt dazu. Nach fünf Runden weiß man ungefähr wo man ist."