Es geht hin und her bei Red Bull und so wirklich schlau wird man aus den Aussagen nicht. Da gibt es den Bigboss Dietrich Mateschitz, der ankündigte, dass man ein Team rund um Sebastian Vettel aufbauen wolle - so wie Michael Schumacher und Ferrari es vorgemacht haben. Dann gibt es Teamchef Christian Horner, der diese Idee unterstützte, aber wenige Wochen später wieder umschwenkte und betonte, dass es keine Nummer 1 gebe und man nur in den letzten Rennen, wenn einer der Fahrer keine Titelchancen mehr habe, darauf baue, dass dieser teamdienlich agieren werde.

Derzeit wäre Mark Webber dieser Teamplayer, allerdings liegt er nur 3,5 Punkte hinter Sebastian Vettel und denkt deshalb gar nicht daran, seine Titelambitionen aufzugeben. "Nach Silverstone wurde viel darüber geredet, dass ich meinen Teamkollegen in Deutschland schlagen müsste, um die Balance im Team zu halten, aber das ist nicht der Fall", schreibt Webber in seiner BBC-Kolumne. "Es ist noch zu früh, um auf einen Fahrer zu setzen."

Dennoch gesteht Webber, dass es normal sei, wenn innerhalb des Teams einiges in Richtung Vettel laufe, immerhin habe er zwei Siege geholt. "Das wäre natürlich anders, wenn ich ein Rennen gewonnen hätte, aber wenn ich mich besser qualifiziere und konstant bleibe, bin ich zuversichtlich, dass der Sieg um die Ecke auf mich wartet."

Im Titelkampf sieht Webber Jenson Button als klaren Favoriten. "Seine Konstanz ist beeindruckend und er macht keine Fehler", sagt er. "Wenn er die WM jetzt noch verliert, dann liegt es an einem Problem des Teams, nicht an ihm." Die Konstrukteurs-WM erachtet Webber noch als offen. "Wir können sie noch einholen. Klar, sie liegen mit 30 Punkten vorne, aber es ist machbar."