Zu Beginn der zweiten Saisonhälfte sieht Renault sich der gleichen Aufgabe gegenüber, die das Team bereits vor einem Jahr zu bewältigen hatte: Eine Aufholjagd aus dem Mittelfeld. "Die Ausgangslage ist ähnlich wie im letzten Jahr, aber diesmal liegen die Teams viel näher zusammen und es ist schwieriger, einen großen Schritt zu machen", sagt Fernando Alonso.

Mit drei oder vier Zehnteln könne man einen riesigen Sprung nach vorne machen. "Das würde fünf oder sechs Plätze in der Startaufstellung bringen", glaubt Alonso. "Nach dieser magischen Komponente sucht das Team." Allerdings ist es nicht einfach, ein Teil zu finden, das das Auto auf Anhieb in diese Regionen befördert. "Wir wissen, dass es nicht einfach wird."

Trotzdem gibt auch Technikchef Pat Symonds diese Maxime aus. "Es muss unser Ziel sein, die Saison mit dem drittschnellsten Auto zu beenden." In der vergangenen Saison ging dieser Plan auf. Fernando Alonso konnte sogar zwei Rennen gewinnen. "Das wird dieses Jahr wahrscheinlich schwieriger, da die Teams im Mittelfeld viel enger zusammen liegen und wir Entwicklungseinschränkungen haben."

Neue Aerodynamikteile

Dennoch bringt Renault einige neue Teile an den Nürburgring mit. "Wir haben einige Neuerungen für dieses Rennen, die hoffentlich unsere Situation verbessern und es uns erlauben, im Rennen zu punkten", sagt Alonso, der in Silverstone mit einem besseren Ergebnis gerechnet hatte. "Wir dachten, dass Silverstone dem Auto liegen würde, aber nach dem Qualifying war uns klar, dass wir nicht so konkurrenzfähig sein würden wie erhofft."

Renault bringt auch in der Eifel neue Teile., Foto: Sutton
Renault bringt auch in der Eifel neue Teile., Foto: Sutton

Für den Deutschland GP hat Renault vor allem Aerodynamikupdates im Gepäck. "Wir konzentrieren uns wie immer auf die Aerodynamik, weil sie ein grundsätzliches Element ist und den meisten Speed bringt", sagt Symonds. Neben einem neuen Frontflügel, den das Team schon in Silverstone ausprobierte, hofft man auch darauf, neue Hinterradabdeckungen, eine überarbeitete Motorabdeckung und einige mechanische Upgrades einzusetzen.

"Aber wir schrauben nicht nur neue Teile ans Auto, wir arbeiten auch an der Nutzbarkeit der Aerodynamik und erkunden das Aero-Mapping, um aus jeder Kurve das Meiste herauszuholen." Alonso möchte zudem die Starts verbessern, um auf der ersten Runde nicht zu viel Boden zu verlieren.

Genauso viel Arbeit wie das Team mit dem Auto hat, hat Nelsinho Piquet mit seiner Qualifying-Performance. "Das Team hat seit Silverstone hart an Upgrades gearbeitet, hauptsächlich an der Aerodynamik, was uns einen Schub geben sollte", verrät der Brasilianer. "Nach Silverstone sagte ich, dass es an mir liegen würde, mein Qualifying zu verbessern und ich würde es gerne in die Top10 schaffen. Dann hätte ich eine realistische Chance meine ersten Saisonpunkte einzufahren."