Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt zur Beendigung der Karriere ist immer eine schwierige. David Coulthard stellte sie sich im Vorjahr. "In einem Sport mit so viel Druck, muss man sich erholen können und jedes Mal Leistung bringen. Ich habe mich gefragt, ob ich dafür noch die Energie habe", meinte er im Daily Record. 2008 fiel die Antwort mit nein aus, mittlerweile ist sich der Schotte aber nicht mehr so sicher, ob das auch die richtige Antwort war.

Denn die veränderten Regeln haben es den Fahrern etwas leichter gemacht. Statt in Rennpausen von - wie aktuell - drei Wochen ständig zu testen, wird nun das Testverbot zelebriert und geurlaubt oder im Werk gearbeitet. "So wie sich die Regeln geändert haben, hätte ich sicher die Energie gehabt, um eine Saison durchzuhalten", stellte Coulthard deswegen fest.

Bedauern will er seinen Rücktritt deswegen aber nicht. Er war der Ansicht, dass Red Bull gute Alternativen hatte und fand es besser, vorzeitig den Rennsport zu verlassen als zu spät, "oder überhaupt der Letzte zu sein, der weiß, dass es Zeit zu gehen ist." Als Experte der BBC und Berater bei Red Bull ist er dieses Jahr auch so bei allen Rennen dabei und freut sich darüber, dass er zu dem Erfolg der aktuellen Saison beigetragen hat. "Es gibt Mittelfeld-Teams, die in der Mitte bleiben, aber gemeinsam mit anderen Leuten half ich dabei, die positive Entwicklung bei Red Bull zu beeinflussen. Sie sind jedes Jahr nach vorne gekommen und haben sich weiterentwickelt."