Nach den vielen Tagen der Entscheidung in den vergangenen Wochen kam es am Mittwoch kurz und schmerzlos: Max Mosley wird im Oktober nicht mehr als FIA-Präsident kandidieren, die FOTA wird keine eigene Rennserie gründen, die Kosten werden aber trotzdem auf das von Mosley anvisierte Niveau vom Beginn der 90er Jahre gesenkt - also Budgets rund um die 45 Millionen. Der Weg dorthin wird allerdings über zwei Jahre verteilt.

Noch keine Cosworth-Lösung

"Williams wird sicherstellen, dass die Budgets runterkommen", sagte Mosley überzeugt zu auto, motor und sport. Das neue Reglement basiert auf jenem von 2009, inklusive der bereits beschlossenen Änderungen wie schmaleren Vorderreifen und dem Tankverbot während der Rennen. Zudem sollen die FOTA-Kostensenkungsmaßnahmen aus dem März noch einmal überarbeitet werden, unter anderem durch eine Maximalanzahl an Ingenieuren.

Bei der Drehzahlbegrenzung der Cosworth-Motoren der drei neuen Teams USF1, Campos und Manor gab es noch keine Einigung. "Es gibt bestimmte Abmachungen mit Cosworth", verriet Mosley. "Man sollte sich an der höheren Drehzahl nicht allzu sehr stören. Die Basis des Motors ist vier Jahre alt und der Verbrauch liegt deutlich höher als bei den anderen. Das bedeutet beim Start einen klaren Gewichtsnachteil."

Todt als Nachfolger vorstellbar

Letztlich ist Mosley selbst froh, dass der Streit zu Ende ist. "Es hätte eine juristische Schlammschlacht um riesige Summen gegeben", spielt er auf eine mögliche juristische Auseinandersetzung der FIA mit Ferrari, Red Bull und Toro Rosso an. "Hier wäre es um einen ernsthaften Vertragsbruch gegangen. Die Unsicherheit, was passiert, hätte die Sponsoren vertrieben."

Anders herum hätte die Formel 1 und die acht FOTA-Teams ein gänzlich neues Gesicht erhalten. "Wir hätten zehn Teams zusammengekriegt, aber es wäre natürlich nicht die Formel 1 gewesen, die wir kennen", gestand Mosley, der bei seiner Nachfolge ein Wort mitreden möchte. "Wenn es mehr als einen Kandidaten gibt, dann werde ich eine Empfehlung abgeben." Zu den ersten gehandelten Kandidaten gehörten Michel Boeri und Jean Todt. Während Mosley Boeri ausschloss, weil er wohl kein Interesse haben dürfte und für den Job zu alt sei, kann er sich Todt durchaus vorstellen.