Die nächsten 48 Stunden könnten über die Zukunft der Formel 1 entscheiden. Am Mittwoch tritt das World Motor Sport Council in Paris zusammen. Das Meeting gilt als Schlüsseltreffen, indem erwartet wird, dass die FIA auf die Pläne der FOTA-Teams reagiert. Doch schon vorab stellte Max Mosley klar, dass er nicht vorhabe seinen Stuhl als FIA-Präsident zu räumen, auch wenn das die Teams gerne sehen würden.

In einem Brief an die Mitglieder der FIA teilte er ihnen mit, dass die Entscheidung allein bei ihnen liege, ob sie wollen, dass er bleibt und ihnen hilft. "Über die letzten Wochen wurde es ziemlich klar, dass das Ziel der anders denkenden Teams ist, das ich als FIA-Präsident zurücktrete. Im Vorjahr habt ihr mir euer Vertrauen geschenkt und wie ich bereits am 16. Mai 2008 geschrieben habe, war es nicht meine Absicht mich im Oktober dieses Jahres wieder aufstellen zu lassen", hieß es in dem Schreiben, das Autosport vorliegen soll.

Attacke auf die FIA

"Angesichts der Attacken auf mein Mandat, das ihr mir anvertraut habt, muss ich jetzt nachdenken, ob meine erste Entscheidung nicht für eine Wiederwahl bereitzustehen, die richtige ist. Es ist die demokratische Entscheidung der FIA-Mitglieder und nur der FIA-Mitglieder, nicht der Motorindustrie und noch weniger die Entscheidung, einzelner Individuen der Motorindustrie", schrieb Mosley. Der Plan einer Alternativserie der FOTA-Teams sei ein Angriff auf die Autorität der FIA.

"Das ist ein Angriff auf die Rechte der FIA, die Formel 1-Welmeisterschaft zu regulieren, aber schlimmer noch, es ist eine ungerechte Kritik an der gesamten Struktur und der Ziele der FIA. Kein FIA-Präsident kann diese Kritik unbeantwortet stehen lassen", heißt es in dem Schreiben weiter. Zudem räumte Mosley Zweifel ein, dass die Obersten Bosse der Hersteller erfreut darüber wären, eine neue Rennserie zu unterstützen. "Der Katalysator für den aktuellen Streit ist das Ziel der FIA, die Kosten in der Formel 1 zu senken. Eine Kostensenkung ist essentiell, wenn die unabhängigen Teams überleben wollen", erklärte Mosley.

Ohne die unabhängigen Teams würde sich die WM nur um die Hersteller drehen, die allerdings würden kommen und gehen. "In einer Zeit, in der die fünf Hersteller in großen, finanziellen Schwierigkeiten stecken, sollten die Formel 1-Teams lieber nicht mit einer neuen Rennserie drohen", so Mosley in seinem Brief an die FIA-Mitglieder.