Für viele unerwartet fuhr Ferrari in Silverstone mit beiden Autos in die Punkte. Doch selbst im Team war man angesichts der Plätze vier und acht von Felipe Massa und Kimi Räikkönen überrascht. "In diesem Jahr ist es wirklich schwer, das Auto zu verstehen. Manchmal muss man einfach nichts am Auto verändern, um sich zu verbessern", erklärte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali.

Räikkönen versuchte sich in Erklärungsversuchen: "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen. Das Auto hat heute gut gearbeitet. Im Vergleich zum Qualifying war das Auto im Rennen sehr stark. Es ist etwas kompliziert herauszufinden, warum das Auto im Rennen besser ist als auf einer schnellen Runde. Es kommt auch darauf an wie gut die Reifen arbeiten. Highspeed-Kurven liegen uns mehr, in den langsamen Kurven fehlt es uns an Abtrieb", meinte der Finne.

Guter Start von Massa & Räikkönen

"Vielleicht lag es daran, dass die Temperaturen ein wenig höher waren als im Qualifying. Das hört sich zwar nach einer Ausrede an, aber manchmal können drei vier Grad schon einen großen Unterschied machen. Bei dem kleinen Arbeitsfenster der Reifen, reicht das schon aus", rätselte Massa. Beide Ferrari-Piloten preschten bereits beim Start nach vorne. Räikkönen konnte sich von Platz neun auf vier verbessern. "Ich hatte einen guten Start und einen guten, ersten Stint. Danach habe ich versucht Sprit zu sparen, um an Nakajima vorbei zu kommen. Er hat eine Runde früher als wir gestoppt und wir konnten ihn hinter uns lassen", erklärte der Finne.

Ab dem ersten Boxenstopp lief es für Räikkönen nicht mehr so rund. "Nach meinem Stopp war es für die anderen leichter. Sie haben gesehen, was ich mache und konnten ihre Spritmenge darauf abstimmen. Sie konnten auf einen kürzeren Stint gehen und mich überholen und das ist genau das, was Trulli und Toyota gemacht haben", ärgerte sich Räikkönen. Rundenlang saß der Ferrari-Pilot hinter Trulli fest und konnte den Speed des F60 nicht nutzen. "Das hat mich sehr viel Zeit gekostet. Ich war ein paar Mal nah an ihm dran und versuchte ihn zu überholen, aber speziell auf dieser Strecke ist Überholen nicht einfach", erzählte Räikkönen.

Der Finne gab zu, dass er im ersten Stint noch mit einem besseren Endresultat als Platz acht gerechnet hat, aber ein Punkt sei besser als nichts. Felipe Massa, der auf Platz vier landete, sah Ferrari in Silverstone hinter Red Bull und Brawn GP. "Wir müssen von Rennen zu Rennen schauen. Ich würde sagen, erst kommt Red Bull, Brawn GP und dann zwei weitere Teams, die ziemlich ähnlich sind. Heute waren wir einer dieser beiden Teams", erklärte der Brasilianer.