Es klingt hart, aber BMW Sauber war in Silverstone zu langsam.
Mario Theissen: Natürlich sind wir mit diesem Wochenende nicht zufrieden. Bereits im Qualifying waren unsere Positionen nicht zufrieden stellend. Das hat sich im Rennen bestätigt. Es gab nicht viele Zwischenfälle, leider war Nick [Heidfeld] in einen der wenigen involviert. Er hat sich in der ersten Kurve den Frontflügel beschädigt, aber wir haben ihn trotzdem den Stint zu Ende fahren lassen. Er hat allerdings viel Boden verloren. Davon abgesehen ist im Rennen nicht viel passiert, so dass die Positionen ungefähr so waren wie am Start. Das Ergebnis: Wir müssen nachlegen und das werden wir tun.

Teilweise hatte man das Gefühl, dass selbst kleine Teams wie Force India schneller geworden sind.
Mario Theissen: Sie haben auf jeden Fall einen Sprung gemacht. Aber ich kann nicht beurteilen, was bei ihnen gelaufen ist. Trotzdem ist klar: Red Bull und Force India haben Fortschritte gemacht.

Bei Red Bull war es extrem. Kann es eine Wende in der WM geben?
Mario Theissen: Das kann schon sein. Es sind erst acht von siebzehn Rennen gefahren, so groß ist der Rückstand nicht. Sebastian Vettel muss man auf der Rechnung haben. An diesem Wochenende war er fehlerlos, wie schon mehrmals in diesem Jahr. Vor ein, zwei Rennen haben alt gediente Experten gesagt, Vettel habe schon drei Fehler begangen, also sei er nicht so weit, das halte ich für völligen Unsinn. Er hat tolle Rennen abgeliefert, ist in Schlagdistanz und lernt mit jedem Rennen dazu. Für mich ist er in diesem Jahr absolut ein WM-Kandidat. Er hat Fehler begangen, wie in Melbourne, wo er lieber auf zwei Punkte hätte verzichten sollen, aber das ändert nichts daran, dass sowohl sein Auto als auch er selbst absolutes Champion-Material sind.