Vorsichtig ausgedrückt war dies ein schwieriges Wochenende für Euch.
Willy Rampf: Absolut, das gesamte Wochenende war für uns schwierig. Wir haben schon am Samstag gesehen, dass es schwierig werden würde, die Reifen richtig zum Arbeiten zu bringen. Wie man im Rennen gesehen hat, hatten wir mit dem harten Reifen mehr Probleme als mit dem weichen. Beide Fahrer klagten über mangelnden Grip und schlechte Traktion. Der weiche Reifen war so weit okay und vergleichbar mit den anderen Autos. Allerdings war das Rennen zu diesem Zeitpunkt bereits gelaufen.

Was ist bei Nick Heidfeld am Start passiert?
Willy Rampf: Ich weiß nicht, mit wem er zusammengestoßen ist, ich habe nur ein weißes Teil fliegen sehen und hoffte, dass es nicht von uns wäre. Dummerweise war es von unserem Auto. Nick hatte einen guten Start und hat einige Plätze gutgemacht. Leider hat er sich den Flügel beschädigt, den wir beim Boxenstopp getauscht haben. Er hat vorher aber Abtrieb verloren und war somit langsamer. Die Frage war, ob wir ihn vorzeitig rein holen oder weiter fahren sollten. So oder so hätte er einen riesigen Zeitverlust gehabt.

Es gab am Funk eine hitzige Diskussion, ob er rein kommen sollte oder nicht.
Willy Rampf: Wir wussten nicht, wie groß der Schaden war und haben deswegen alles für einen Boxenstopp vorbereitet. Aber wenn der Fahrer sagt, es geht und er kann so fahren, lässt man ihn natürlich draußen. Am Computer sieht man ja nur die Aero-Daten und die Balance, weiß aber nicht, ob sonst noch etwas auffällig ist.

Nick ist seine persönlich schnellste Runde in der letzten Runde gefahren. Was hatte das zu bedeuten?
Willy Rampf: Das weiß ich auch noch nicht, aber ich werde ihn fragen. Es ist erstaunlich, aber dummerweise war das Rennen da schon vorüber.

Hätte es mit einem guten Start und ohne das Flügelproblem für Punkte gereicht?
Willy Rampf: Nein, das müssen wir ganz ehrlich zugeben. Wenn es keine Zwischenfälle gegeben hätte, wären wir realistisch nicht in die Punkte reingefahren.

Was sagst Du zu dem riesigen Sprung von Red Bull?
Willy Rampf: Respekt. Wenn ein Team mit einem guten Auto in dieser Zeit so einen riesigen Sprung machen kann, haben sie sehr gute Arbeit abgeliefert.

Spielte die Strecke dabei auch eine Rolle oder könnte es zu einer Wende kommen?
Willy Rampf: Die Streckenbedingungen haben Red Bull hier sicher geholfen. Sie hatten kein Problem mit der Reifentemperatur. Ob es eine Wende in der WM gibt, weiß ich nicht. Angesichts ihrer Fortschritte kann ich mir aber gut vorstellen, dass es vorne sehr knapp wird.