Lewis Hamilton hatte in Silverstone trotz aussichtsloser Ausgangsposition alles gegeben, sogar in der Auslaufrunde versuchte er den Fans mit ein paar Donuts noch etwas zu bieten. "Auch wenn ich um die hinteren Plätze kämpfte, war ich das ganze Rennen am Limit. Wir wussten, es würde schwer werden und ich genoss meinen Kampf mit Fernando [Alonso], aber wir hatten heute nicht die Pace für Punkte", stellte der regierende Weltmeister fest. Trotz des mit Platz 16 schlechten Ergebnisses und eines Ausflugs durch die Wiese konnte Hamilton auch Positives mitnehmen, was vor allem an den Fans lag. "Sie haben mich wirklich getröstet, indem sich mich das ganze Rennen anfeuerten. Ich hätte ihnen gerne ein Ergebnis geliefert, das sie gefreut und mein Land stolz gemacht hätte, aber wir haben noch immer viel Arbeit vor uns, bevor das möglich ist."

Noch etwas enttäuschter als Hamilton war Heikki Kovalainen, der nach einer Kollision mit Sebastien Bourdais vorzeitig ausschied. "Bis zu meinem Ausscheiden war das Auto gut gelaufen und die Strategie funktionierte auch: wir waren auf Kurs. Dann fuhr Bourdais in mein Heck und beschädigte die hintere linke Seite. Ich musste stoppen, weil der Schaden das Auto unfahrbar machte", beklagte sich der Finne.

Zurück auf die Siegerstraße

Auf Seite der Teamverantwortlichen war das Rennen aus sportlicher Sicht klarerweise ein schwieriges gewesen. "Niemand in unserem Team mag es, nicht zu gewinnen und es versteht sich von selbst, dass wir weiter voll entschlossen sind, wieder auf die Siegerstraße zurückzukommen", betonte Martin Whitmarsh. Dass dies dieses Jahr wohl nicht mehr möglich sein dürfte, gestand er zu, versprach aber, dass große Fortschritte in der Pipeline sind. Es werde hart daran gearbeitet, die Leistungs-Probleme zu identifizieren, um das nächstjährige Auto zu entwickeln und das diesjährige zu verbessern. "Manchmal muss man rückwärts gehen, bevor es vorwärts geht - und so schmerzvoll das auch für uns alle ist, dieses Wochenende war ein Beispiel dafür."

Mercedes Sportchef Norbert Haug nannte das Rennen eine Angelegenheit zum Vergessen. "Unsere Leistung war bei weitem nicht da, wo sie sein sollte und wo sie war, als wir fünf der letzten zehn Rennen auf dieser Strecke gewonnen haben. Wir sollten jetzt nicht viel reden, sondern eher viel arbeiten", sagte Haug. Glückwünsche schickte er an Sebastian Vettel, Red Bull und Mark Webber für die gute Leistung an diesem Wochenende. "Das war die beeindruckendste Vorstellung der bisherigen Saison."