Schon der Samstag war kein guter Tag für Jenson Button gewesen, der Sonntag wurde für den WM-Leader auch nicht viel besser. Vorne gewann sein erster teamexterner Verfolger Sebastian Vettel das Rennen, er selbst hatte von Beginn an zu kämpfen. "Beim Start steckte ich hinter Trulli fest. Ich habe es links und rechts versucht, kam aber nicht vorbei. Eigentlich hatte ich einen guten Start, aber er nicht so besonders und danach hing ich hinter ihm fest", erzählte Button gegenüber RTL.

Das frustrierte ihn klarerweise, denn Jarno Trulli gilt als kaum überholbar und das durfte der Brite auch merken. "Vorne fuhren die Ferrari weg und holten sich dadurch ihre Positionen, was auch frustrierend war." Er versuchte dennoch weiter alles, doch auf den weichen Reifen lief es auch bei der Konkurrenz ordentlich. Es folgte der Wechsel auf hart und der Reifen funktionierte bei Button gar nicht. "Erst in den letzten Runden des Stints mit wenig Sprit im Tank habe ich Temperatur hinein bekommen", erklärte er. Mitschuld daran war das kühle britische Wetter, weswegen Button auch meinte, dass es in der Türkei eher auf seiner Seite gewesen wäre.

Am Ende keine Chance

Als er am Ende wieder auf weichen Reifen fuhr, konnte Button wieder angreifen und war auch rund eineinhalb Sekunden pro Runde schneller als die Autos vor sich. An Vorbeifahren war aber nicht zu denken, auch wenn er Nico Rosberg am Schluss Druck machen konnte. "Keine Chance, ich war zwei Runden hinter Nico, kam aber nicht nahe genug ran. Wenn ich aufgefahren bin, war vorne der Abtrieb weg, als ob der Flügel gefehlt hätte. Ich hatte keine Möglichkeit in den Schikanen, in den schnellen Kurven ging es ohnehin nicht. Ich hoffte auf einen Fehler von ihm und habe so viel Druck gemacht, dass ich es fast selber weggeschmissen hätte", sagte der Brite.

Dank des Siegs von Vettel wird auf dem Nürburgring nun natürlich ein Hexenkessel auf den WM-Leader warten. Die deutschen Fans werden den Deutschen nach vorne peitschen wollen, Button hoffte aber durchaus auch auf deutsche Unterstützung. "Ich habe einen deutschen Motor, also müsst ihr mich in Deutschland unterstützen. Macht die Haarföne an, damit die Streckentemperatur hoch genug ist, weil unsere Reifen sonst nicht laufen. Es ist eigentlich das gute am Auto, dass die Reifen geschont werden, wenn es aber zu kalt ist, dann fangen sie gar nicht zu arbeiten an."