Auch wenn er unter den Top Ten zu den leichteren Fahrern im Qualifying zählte, so war Fernando Alonso am Samstag verhältnismäßig schwer mit seinem Renault unterwegs. Der Spanier will es also wieder einmal mit einem etwas längeren ersten Stint probieren, wobei er sich bei dieser Taktik normalerweise nicht so sicher ist, ob das einen riesigen Unterschied machen wird. "Muss ich früh tanken, dann stehe ich beim Start weiter vorne und falle nachher auf Platz acht oder neun zurück. Dort bin ich am Ende auch", erzählte er.

Habe er mehr Benzin an Bord, sei er eben schon beim Start auf jenen Positionen, auf denen er später ins Ziel komme. Das ist eben normalerweise so, in Silverstone rechnet er allerdings damit, dass es sich auszahlen könnte. Das liegt vor allem an den Reifen. "Die werden hier jede Runde besser. Es zahlt sich aus, lange draußen zu bleiben."

Nur kleine Sachen

Alles eitel Wonne ist allerdings nicht angesagt bei Alonso. Denn es macht dieses Jahr nicht den Eindruck, als ob Renault in der zweiten Saisonhälfte noch so einen Sprung machen könnte wie noch 2008. So war der zweifache Weltmeister durchaus zufrieden damit, dass Renault beim Diffusor schneller reagiert hat als die Konkurrenz. "Seither kamen aber nur mehr kleine Sachen ans Auto, darum stecken wir fest." Er hoffte, dass bei den kommenden zwei, drei Rennen ein größerer Schub kommen könnte. "Wir brauchen jetzt das Wunderteil, das uns weiterbringt. Drei bis vier Zehntel würden schon sehr viel ausmachen."

Als vollkommen gescheitert erachtete der Spanier KERS. McLaren hatte sich am Samstag entschieden, es in Silverstone nicht zu verwenden und BMW Sauber gab das System gleich ganz auf. Nur noch Ferrari hat es im Auto. "Zu Beginn waren es vier Teams, doch die Technik war neu und zu kompliziert. Dadurch hatten wir auch nicht den Vorteil, den wir uns erhofft hatten. Vielleicht war es die falsche Zeit, um diese Technologie zu bringen."