Auf dem Papier müsste man vermuten, dass Nico Rosberg nach dem Qualifying in Silverstone nicht gerade Luftsprünge vollführt. Als Siebter hat er zwar eine gute Ausgangsposition, doch er steht zwei Plätze hinter seinem Teamkollegen, dessen Ingenieurstruppe besser mit den Neuerungen am Auto klar kam, weswegen Rosberg sogar das Setup von Kazuki Nakajima übernahm.

Trotzdem war der Deutsche zufrieden, sprudelte geradezu vor Tatendrang vor dem Rennen. "Das ist viel mehr, als wir uns in Silverstone erwartet hatten", sagte er. "Im letzten Jahr war es eine der schlimmsten Strecken für uns, ein absolutes Desaster."

In dieser Saison sieht es dank der neuen Aerodynamikteile anders aus. "Ich habe ein ziemlich schweres Auto, sollte Jenson am Start schlagen können und auch mein Teamkollege hat weniger Sprit", so Rosberg. "Es sollte ein ziemlich gutes Rennen werden, vielleicht ist Platz 4 drin."

Überall schnell

Noch mehr Optimismus zieht Rosberg aus der Tatsache, dass sein Team in diesem Jahr auf jedem Streckentyp von Straßenkursen über Highspeedstrecken schnell ist. "Und wir pushen weiter. Warum sollte es also nicht so weitergehen und vielleicht ein Podium herausspringen?"

So oder so, Rosberg hat sich die großen Fische zum Gegner genommen. "Ich bin Siebter in der WM, damit müssen wir zufrieden sein, es ist das, was unser Auto verdient, aber ich kann Timo und Jarno vor mir angreifen." Auch in der Konstrukteurs-WM sieht Rosberg McLaren und Ferrari in Reichweite.

"Ich hätte nicht gedacht, dass wir so ein Auto hinstellen und es dann schneller entwickeln als die Topteams McLaren, Ferrari und BMW. Aber wir steigern uns fast am meisten von allen", freute er sich und zollte seinem Team Respekt für die gute Arbeit. "Wenn man bedenkt, was unsere Aerodynamikabteilung für ein Budget hat, ist das stark."