Positionstechnisch waren die beiden Ferrari im Qualifying von Silverstone nicht so weit auseinander, allerdings schaffte es Kimi Räikkönen in Q3 und Felipe Massa nicht. Die Stimmung war nach den Rängen neun und elf aber ohnehin ein wenig gedrückt. Räikkönen sagte, dass man das Bestmögliche gegeben hatte. "Leider ist das Auto mehr oder weniger das, wo wir momentan stehen. Wir haben nichts falsch gemacht, wir konnten einfach nicht viel schneller", erklärte er.

Die nicht besonders gute Leistung von Ferrari schob Räikkönen aber keinem Stillstand beim Team zu. Er konnte durchaus Entwicklung in den vergangenen Rennen erkennen, die Konkurrenz habe aber mehr geschafft. "Wir versuchen in jedem Rennen unser Bestes. Sicher ist es lustiger, um den ersten Platz zu fahren, aber das passiert gerade nicht. Wir sind, wo wir sind und pushen weiter, wollen uns immer verbessern. Manchmal können die Rennen aufregend sein, wenn man in der Mitte des Feldes fährt, aber ich wäre lieber vorne", meinte der Finne. Er musste sich auch noch verteidigen und betonen, dass er seiner Meinung nach Mark Webber nicht aufgehalten hatte. Der Australier meinte nach dem Qualifying, dass der Finne Wodka auf der schnellen Linie getrunken habe. "Ich versuchte, so sehr zur Seite zu fahren, wie es ging, also denke ich nicht, dass er Zeit verloren hat", sagte Räikkönen.

Massa fehlte der Speed

Ebenfalls nachdenklich gab sich Massa, der die Balance seines Autos nicht schlecht gefunden hatte, aber einfach den Speed im Vergleich zur Konkurrenz vermisste. "Das ist das einzige Problem. Die Anderen haben in den vergangenen Wochen vielleicht besser entwickelt als wir. Sie haben wohl einen größeren Schritt gemacht oder wir sind stehengeblieben und sie wurden besser. Es ist schwer zu erklären", meinte er. Ein besonderes Problem, KERS in den wenigen Bremszonen aufzuladen, hatte er nicht erkannt. Zwar müsse er teilweise etwas härter Bremsen, das sei es aber auch. "Wenn man die Inlap fährt, muss man härter bremsen. Man kann aber alles aufladen. Auch auf der Outlap muss man härter bremsen. Das Problem ist, dass KERS hier nicht viel bringt, weil wir es aus Dritter-Gang-Kurven raus nutzen."

Auf anderen Strecken wird KERS aus langsameren Kurven heraus verwendet, wo es viel mehr bringt. Deswegen meinte Massa, dass das System nur halb so viel bringe wie auf anderen Kursen. Am Auto könne für Sonntag nicht mehr viel gemacht werden, fuhr er fort. "Wir müssen nur schauen, wie viel Benzin wir rein tun. Ich denke nicht, dass wir viel ändern können, um einen Leistungssprung zu machen. Rennen ist aber Rennen, es kann viel passieren, also hoffe ich, dass es für uns läuft." Über die Bodenwellen von Silverstone, wollte er sich nicht beschweren. Das liege einerseits daran, dass er wegen seiner Größe wohl einen dickeren Sitz habe und deswegen weniger spüre, meinte er einerseits. Andererseits sagte er: "Ich bin nicht der Typ, der behauptet, dass wir wegen der Bodenwellen langsam sind. Wir müssen immer und überall schnell sein, sogar im Kies."