Brawn GP hat sich in diesem Jahr des Öfteren am Freitag zurückgehalten, um die Konkurrenz dann am Samstag oder spätestens Sonntag klar in ihre Schranken zu weisen. Nach dem Freitag in Silverstone sah Red Bull auch klar besser aus als die Mannschaft mit der WM-Führung. Der Unterschied war diesmal, dass sogar Jenson Button offen zugab, dass die Autos des österreichischen Teams nur schwer zu schlagen sein werden. "Auch wenn wir unser Auto hinkriegen, werden wir nicht so schnell sein wie die Red Bulls, die sind hier unglaublich schnell. Ich denke nicht, dass wir diese Pace über Nacht finden", erklärte der WM-Leader.

Helfen würde Brawn seiner Meinung nach ein Anstieg der Temperaturen, da er vor allem Probleme hatte, Hitze in die Reifen zu bekommen. "Aber hoffentlich können wir gegen die Red Bulls fahren, denn deswegen sind wir hier." Rein aus emotionaler Sicht würde Button in seiner Heimat natürlich gerne gewinnen, weswegen er noch schauen wollte, was so passiert. "Im Moment sind wir im Vergleich zu den Red Bulls aber nicht schnell genug. Wir müssen hoffen, dass wir das Auto verbessern können und werden am Abend lange arbeiten, damit wir das Auto konkurrenzfähig bekommen", erklärte er und befürchtete, dass die Temperaturen am Wochenende nicht stark anziehen werden.

Barrichello ortet noch viel Arbeit

Rubens Barrichello war es ein wenig besser ergangen als seinem Teamkollegen, wobei sich der Brasilianer vor allem über die gefundene Balance im zweiten Training freute. "Es liegt heute Abend noch viel Arbeit vor uns und die Pace unserer engsten Rivalen war beeindruckend, das müssen wir uns ansehen. Wir müssen schauen, was uns morgen bringt, aber hoffentlich kommt uns die Strecke etwas entgegen, damit wir einen guten Tag haben können", sagte Barrichello.

Aufgrund der starken Konkurrenz war auch Ross Brawn nicht ganz glücklich mit dem Freitag, wobei er vor allem die Entwicklung der Strecke und die starken Winde am Morgen bedauerte, da diese die Arbeit erschwerten und das geplante Programm störten. "Der Nachmittag war für Jenson und Rubens produktiver und beide gaben ähnliches Feedback zur Charakteristik ihrer Autos. Wir werden heute Abend die Informationen sorgsam durchgehen, aber die Daten vom Nachmittag sollten uns eine gute Richtung für das Setup und die Aero-Konfiguration liefern, die wir im Qualifying brauchen", meinte der Teamchef.