Das Chaos ist groß, doch es ist endgültig klar, welche Ziele die FOTA verfolgt - neben einer neuen Sporthoheit, Mitsprache bei der Regelgebung und mehr Einnahmen hat sich die Teamvereinigung den Kopf von FIA-Präsident Max Mosley zum Ziel gesetzt. So lange Mosley im Amt bleibt, wird es wohl nicht zu einer Einigung kommen.

Lösung 1: Max Mosley tritt zurück. Wahrscheinlichkeit: Nicht existent. Dann hätten die Hersteller ihr Ziel erreicht, das wird Mosley nicht zulassen. Der Sex-Skandal hat ihn nicht in die Knie gezwungen, diese Genugtuung wird er den Herstellern nicht zukommen lassen.

Lösung 2: Max Mosley wird am Mittwoch vom FIA-Weltrat abgewählt. Wahrscheinlichkeit: Äußerst unwahrscheinlich. Der FIA WMSC ist quasi das Haus von Mosley, die Mitglieder und Verbände trugen ihn bereits nach der Sex-Affäre im letzten Jahr. Außerdem würde sich der WMSC selbst schwächen, da es ja eines der erklärten FOTA-Ziele ist, die Sporthoheit zu stürzen.

Lösung 3: Max Mosley stellt sich im Herbst nicht mehr zur Wahl oder wird abgewählt. Wahrscheinlichkeit: Unwahrscheinlich. Für das Verhindern einer Alternativserie oder den Ausstieg der Hersteller wäre das ohnehin zu spät.

Neue Rennserie unvermeidlich? Noch lange nicht. Zwar können die Teams Agenturen mit dem Aufbau beauftragen, aber ob die Kosten dafür auch von den angeschlagenen Automobilherstellern getragen würden, ist fraglich. Zudem gelten BMW, Toyota und Renault selbst in der Formel 1 als Wackelkandidaten, die im Winter den Ausstieg bekannt geben könnten. Was würde dann aus der zweiten Serie?

Bernie als Retter. Mal wieder liegt es an Bernie Ecclestone alle Beteiligten in einen Raum einzusperren und erst wieder raus zu lassen, wenn die F1-Welt gerettet ist. Mosley sieht übrigens keinen Grund zur Rettung: "Die Formel 1 ist absolut gesund", sagte er im Gewimmel von Silverstone. Der potenzielle Retter Ecclestone äußerte sich nicht, wirkte aber etwas ratlos.