Max Mosley hat es in der Hand: Er kann die Formel 1 endgültig spalten oder erreichen, dass sie intakt bleibt. "Noch ist die 'fad lady' nicht gesunken. Die FOTA-Teams haben eine Entscheidung getroffen, aber diese besagt nur, dass sie mit der momentanen Führung nicht arbeiten wollen", erklärte der dreifache F1-Champion Jackie Stewart. Ferrari, BMW, McLaren-Mercedes, Renault, Toyota, Red Bull, Toro Rosso und Brawn GP haben angedroht, eine Konkurrenzserie zu gründen.

Mit dieser Drohung will die FOTA vor allem eines: den Kopf von Max Mosley. Am kommenden Mittwoch tagt der FIA Weltrat und die Teams hoffen auf eine Absetzung Mosleys als FIA-Präsident. "Ich denke, dass Mosley es einfach zu weit getrieben hat und die Teams jetzt sagen ' Tut uns leid, aber wir wollen das nicht länger mitmachen'. Es wäre vielleicht besser, wenn Mosley den Hut nehmen würde", meinte Stewart gegenüber Reuters. Im Hintergrund soll Gerüchten zufolge bereits ein Kandidat für die Nachfolge in den Startlöchern stehen und zwar Jean Todt.

Jean Todt als Nachfolger?

Auch wenn sich der frühere Ferrari-Teamchef im Formel-1-Zirkus nicht nur Freunde gemacht hat, so scheint den Teams jeder außer Mosley Recht zu sein. Aus dem Umfeld der FIA heißt es allerdings, dass die Chancen für einen neuen Präsidenten schlecht stehen. "Damit würde der Weltrat das Reglement, das er selbst abgenickt hat, in Frage stellen. Und er würde zulassen, dass in Zukunft die Teams diktieren, wie die Regeln gemacht werden", meinte FIA-Sprecher Richard Woods gegenüber Auto, Motor und Sport.

Sollte Plan A der Teams nicht funktionieren - Mosley vom Präsidentenstuhl zu kicken - dann tritt Plan B in Kraft: die Gründung einer Piratenserie. Wenn Max Mosley am Mittwoch im Amt bleibt, dann werden die FOTA-Teams Agenturen mit der Organisation einer eigenen Serie beauftragen. Gerüchten zufolge stehen bekannte Namen wie McCormack bereits Schlange bei den Teams. Bei Williams bleibt man auch im Falle einer Piratenserie der FOTA-Teams der Formel 1 treu.

"Wir finden auch nicht alles optimal, wie die FIA die Formel 1 führt, aber das ist mir immer noch lieber, als in einer von Herstellern kontrollierten Serie zu fahren", erklärte Patrick Head. Ross Brawn will diesem Problem entgegentreten, indem er vertraglich sicherstellen will, dass die Privatteams die gleichen Rechte haben wie die Herstellerteams.