Ursprünglich war Force India eines der Teams auf der Seite der FOTA gewesen, es hatte sich zunächst auch nur unter den gleichen Bedingungen für 2010 eingeschrieben wie die übrigen acht FOTA-Teams. Aufgrund von Druck der FIA musste der Rennstall dann aber nachgeben und sich bedingungslos einschreiben, weswegen man neben Williams als eines von zwei festen Teams für die Formel-1-Saison 2010 gilt. Ferrari, Red Bull und Toro Rosso, die auch fix eingeschrieben wurden, wollen sich dem Druck der FIA, die auf bestehende Verträge pocht, nicht beugen und werden der FOTA folgen. Seit Freitagmorgen ist auch offiziell klar, dass dieser Weg in eine Piratenserie führen könnte. Vijay Mallya, Teambesitzer von Force India, will nun nach dem Wochenende entscheiden, wie es für sein Team weitergeht.

Denn der indische Milliardär ist in den Sport gekommen, um neben sportlichem Erfolg auch eine Werbeplattform für seine Unternehmen zu finden. Führe er 2010 in einer Serie, die alleine schon wegen der Namen im Schatten einer FOTA-Serie stünde, käme ihm das nicht sehr gelegen. "Wir waren völlig offen und transparent mit der FOTA", meinte Mallya in einem Statement. "Wir haben ihnen die juristischen und kommerziellen Verpflichtungen mitgeteilt, die uns dazu gezwungen haben, für 2010 eine bedingungslose Nennung abzugeben. Ich denke, die Offenheit, mit der wir gehandelt haben, wurde von der FOTA geschätzt, aber sie entschieden, uns so wie Williams zu supendieren."

Mallya musste betonen, dass er immer auf einen Kompromiss zwischen FIA und FOTA gehofft hatte, Donnerstag um Mitternacht dann aber von der Entscheidung der Teamvereinigung in Kenntnis gesetzt wurde, die nach seiner Ansicht nun wirklich in Richtung eigener Serie gehen wird. "Wir finden das sehr schade und enttäuschend, vor allem da die FIA Weltmeisterschaft und die Formel 1 über viele Jahrzehnte zu einer unbezahlbaren Marke wurden. Momentan ist Force India ein bestätigter Teilnehmer an der FIA Formel 1 Weltmeisterschaft 2010 und wir warten die Entwicklungen des Wochenendes ab. Bis eine klare Richtung abzusehen ist, wollen wir keine weiteren Kommentare abgeben."