Darf man den Aussagen der FIA glauben, dann hat es innerhalb der FOTA ein Element gegeben, das daran interessiert war, dass die Verhandlungen zur Zukunft der Formel 1 scheitern. Darf man den Aussagen von Brawn-Geschäftsführer Nick Fry glauben, dann hat die FOTA bei den Verhandlungen immer in bester Absicht gehandelt. So oder so, mittlerweile scheint die Situation einigermaßen verfahren zu sein, wie die Ankündigung der Teams zur Gründung einer eigenen Serie in der Nacht auf Freitag zeigte. Fry kann sich der Ansicht der FIA jedenfalls nicht anschließen und muss auch betonen, dass die Androhung einer eigenen FOTA-Serie nicht ohne gründliches Nachdenken getroffen wurde.

"Wir hatten gestern Abend gute Gespräche, aber es war eine sehr schwere Entscheidung", meinte Fry am Freitag. "Die Verhandlungen mit Bernie Ecclestone und Max Mosley waren recht lange, wurden aber in bester Absicht geführt. Wir kamen nur nicht dorthin, wo wir hinwollten, also werden wir etwas Anderes machen", erklärte er. An einer einzelnen Sache seien die Verhandlungen nicht gescheitert, musste Fry noch klarstellen, viel mehr wären einige Faktoren zusammengekommen, die dann zu der Entscheidung geführt hätten, eine eigene Serie anzukündigen.

Viele Gründe

"Es ist eine Kombination an Dingen. Einige der Entscheidungen wurden ohne den Konsens der Teilnehmer getroffen. Die Absicht, Kosten zu reduzieren, wird von den Teams unterstützt, aber die dafür geplanten Prozesse werden von einigen Teams nicht unterstützt. Die Kosten sind für unser Team zu hoch geworden und es ist für kleinere Teams kein so großes Problem, die Kosten so stark nach unten zu fahren. Für größere Teams ist das eine viel schwierigere Aufgabe und sie brauchen mehr Zeit, um das zu schaffen", erklärte er. Fry schloss sich der Meinung von Red Bull Teamchef Christian Horner und auch von Niki Lauda an, dass es nun an der FIA liege, eine gemeinsame Lösung zu finden. "Ich hoffe, die Gespräche gehen weiter. Der Ball liegt bei Max Mosley. Aus unserer Sicht hoffe ich, dass die Gespräche weitergehen."

Dabei wird es laut Fry vor allem darauf ankommen, dass man darin übereinstimmt, wie die Kosten heruntergebracht werden. Das sei alles nur eine Frage des Vorgehens. "Unser Unternehmen musste sich Anfang dieses Jahres neu strukturieren, nachdem Honda ausgestiegen ist. Einige Unternehmen haben viel mehr in ihr Personal investiert. Für die in Deutschland und Italien gilt noch dazu, dass da Arbeiterverbände mitmischen", deutete Fry auf ein paar der Probleme hin.