Mit einem letzten Angebot an die FIA wollte die FOTA am Mittwoch den Konflikt um die Zukunft der Formel 1 lösen. Die Teamvereinigung schlug darin unter anderem eine unabhängige Kontrolle der "Ressourceneinschränkung" genannten Budgetgrenze, eine Fristverlängerung bis 1. Juli und eine Limitierung der Cosworth-Motoren der drei neuen Teams. Im Austausch dafür wolle man die Neulinge mit Motoren, Getrieben und technischer Hilfeleistung unterstützen.

FIA-Präsident Max Mosley lehnte die meisten dieser Punkte in seinem Antwortbrief ab. So könne man die Frist nicht über den kommenden Freitag hinaus verlängern, da man den neuen Teams eine Antwort schulde und die Cosworth-Motoren könnten aus technischen Gründen nicht heruntergedreht werden. Bei der Budgetgrenze und der Führung des Weltverbandes könnte sich Mosley jedoch ein Entgegenkommen vorstellen.

Cosworth habe weder die Zeit noch die Ressourcen, um den Motor von 2006 an das aktuelle Reglement anzupassen. "Jeder Ingenieur wird bestätigen, dass dies den betroffenen Teams keinen Wettbewerbsvorteil bringen wird", heißt es in Mosleys Brief. Gleichzeitig wiederholte Mosley, dass die FIA einem einheitlichen Reglement ohne Zweiklassengesellschaft zustimme.

Concorde von 1998 verlängern

Im Streitfall Concorde Agreement hält Mosley eine Einigung bis zum Freitag für unmöglich, da Änderungen daran nicht nur Änderungen an den FIA-Statuten, sondern auch langwierige Diskussionen beinhalten würden. "Dafür gibt es keinen Zeit, da wir den verbliebenen Bewerbern für 2010 bis Freitag eine Antwort geben müssen." Die FIA schlägt deswegen vor, dass alle Parteien das Concorde Agreement von 1998 weiterhin akzeptieren. Danach könne man ein neues Concorde Agreement auf Basis dessen verhandeln. "Wir leben immerhin seit zehn Jahren damit, da werden ein paar Wochen oder Monate mehr auch nicht schaden", meinte Mosley.

"Wir werden bald einen Brief zur Unterschrift an jedes Team senden. Wer diesen Brief unterschreibt und zurück sendet, erklärt sich mit den oben genannten Vorschlägen rechtsbindend einverstanden und macht damit die Einschreibung des jeweiligen Teams bedingungslos."

Die Budgetgrenze soll vorerst bei 40 Millionen Pfund bleiben, könne aber nach verhandelt werden. "Ein grundlegendes Problem des FOTA-Vorschlags war das Fehlen einer klaren Zahl", so Mosley. "Die Teams müssen die Bedingungen kennen, das gilt auch für uns. Wir schlagen deshalb vor, dass die Regeln für 2010 akzeptiert werden, die wir mit Ihnen im letzten Jahr erarbeitet haben." Wenn es nötig sei, könne man die Regierungsprozeduren bezüglich des Berufungsgerichts wie von der FIA vorgeschlagen überarbeiten.