Eineinhalb Punkte trennen Mark Webber und Sebstian Vettel momentan in der Weltmeisterschaft und dem Australier gefällt es, dass er sich so einen guten Kampf mit seinem viel geschätzten Teamkollegen liefert. Da von dem jungen Deutschen so viel erwartet wird, glaubt Webber, dass Vettel momentan mehr Druck hat, immerhin erwarte jeder, dass er alles in Grund und Boden fahren müsse. "Ich genieße den Kampf mit meinem Teamkollegen Sebastian Vettel in diesem Jahr", schrieb Webber in seiner Kolumne bei der BBC. "Es ist das erste Mal, dass ich jemand so Schnellen als meinen Teamkollegen hatte und ich habe immer gesagt, dass es darum geht - auf diesem Level will man sich mit den Besten messen."

Vettel sei im Moment eine heiße Fahreraktie und habe einen tollen Job gemacht, um dort hinzukommen, wo er jetzt ist, dennoch sei der Abstand zwischen sich und dem Deutschen eben nur gering, musste Webber betonen. "Wenn er am Ende eines Grand Prix 40 Sekunden voraus ist und ich mein Bestes gegeben habe, dann kann ich dagegen nichts machen und umgekehrt gilt für ihn das Gleiche - er tat in der Türkei sein Bestes und es war nicht genug." Webber rechnete damit, dass es für den Rest der Saison so weitergehen wird. Es werde Wochenenden geben, an denen er besser sein wird, dann werde Vettel wieder besser sein, das Wichtigste sei aber, das Beste aus dem Auto zu holen.

Die Sache mit dem Druck

"Die Leute fragen mich, ob ich Druck spüre, aber ich denke, Sebastian hat mehr Druck. Nach Meinung der Leute sollte ich nicht tun, was ich tue. Die Menschen glauben, er ist der neue Schumacher und sollte alles in Grund und Boden fahren, aber das ist nicht der Fall. Ich fühle nicht mehr Druck als wenn ich um Platz zehn oder zwölf fahre. Es gibt keinen Druck, jemandem außer mir etwas zu beweisen", erklärte der Australier. Obwohl Webber in den vergangenen Rennen etwas besser aussah als sein Teamkollege und manchmal auch etwas zugeknöpft auf Fragen zu Vettel antwortete, musste er klarstellen, dass es keine Spannungen untereinander gibt.

Er verstand, dass man frustriert sein kann, wenn Qualifyings und Rennen nicht wie gewünscht laufen, das habe er selbst oft genug erlebt, bei Red Bull sei aber klar, dass es zwei Fahrer gibt, die gleichgestellt sind und gegeneinander fahren. "Es ist noch zu früh in der Saison, um alles auf einen Fahrer auszurichten. Man könnte alles auf Sebastian ausrichten, aber er verunfallte in Monaco, also muss man nach wie vor beiden Autos die beste Chance zu geben, um das bestmögliche Ergebnis zu holen. Was die Meisterschaft betrifft, in dieser Phase muss man die Fahrer tun lassen, was sie tun. In der Türkei ließ uns das Team einfach fahren, was gut war. Wenn Sebastian jetzt 25 Punkte vor mir wäre, wäre das eine andere Sache, aber das ist er nicht - wir versuchen beide nach wie vor, die Lücke zu Button zu schließen, was schwierig ist."