Bob, das Team erlebte in der Türkei ein hartes Wochenende. Reflektiert das Resultat die momentane Konkurrenzfähigkeit des Teams?
Bob Bell: Ich denke nicht, dass das Resultat ein klares Bild von der Situation abgegeben hat, in der wir uns befinden. Fernando hatte im Qualifying Probleme damit die Reifen auf Temperatur zu bringen und bekam deshalb keine perfekte Runde zustande. Wäre er weiter vorne gestartet, dann wäre er vor dem ersten Boxenstopp nicht im Verkehr stecken geblieben und hätte womöglich Punkte geholt. Nelson hatte ebenfalls Schwierigkeiten im Qualifying. Es war ein sehr schwieriges Rennen für ihn, aber er hat hart gepusht und alles aus dem Auto herausgeholt.

Fernando und Nelson drängen das Team, das Auto weiter zu verbessern. Wie schnell kann man reagieren?
Bob Bell: Wir haben darauf reagiert. Eines der Dinge, die wir dieses Jahr gut hingekriegt haben, ist es, neue Teile so schnell wie möglich am Auto zu haben. Ein gutes Beispiel dafür ist der Doppel-Diffusor. Normalerweise dauert es 15 Wochen ein solches Teil einzuführen, aber wir haben das in fünf Wochen geschafft. Wir werden weiterhin schnell reagieren, wenn wir eine Entwicklung sehen, die uns die gewünschten Resultate bringen.

Jetzt steht der England-GP in Silverstone an. Kommt die Streckencharakteristik dem R29 entgegen?
Bob Bell: Wir haben große Erwartungen an Silverstone, auch wenn wir realistisch bleiben müssen. Wir wissen, dass wir noch nicht um das Podium mitkämpfen können. Aber die schnellen Kurven sollten dem R29 entgegenkommen. Die Performance der Bremsen ist allerdings noch ein Bereich, wo wir Zeit verlieren. Allerdings fordert Silverstone die Bremsen nicht so sehr wie andere Strecken. Daher sind wir zuversichtlich, dass wir ein besseres Resultat erzielen werden als in der Türkei.

Welche Verbesserungen sind für Silverstone geplant?
Bob Bell: Wir haben Verbesserungen am Diffusor, welche einen Schritt nach vorne bedeuten sollten. Zusätzlich haben wir ein Update am Frontflügel-Paket. Wir hatten bereits in der Türkei eine Weiterentwicklung am Frontflügel. Wir werden den gleichen Flügel in Silverstone verwenden mit ein paar weiteren Verbesserungen. Weiters haben wir einige mechanische Änderungen, die haben aber mehr mit der Funktionalität als mit der Performance zu tun. Dennoch sind sie wichtig und sollten uns helfen.

Silverstone ist nicht weit entfernt von Enstone. Ist es ein spezielles Rennen für das Team?
Bob Bell: Es ist ein spezielles Rennen für alle Teams, die ihre Basis in England haben. Für gewöhnlich kommen sehr viele Leute vom Team zum Rennen und es ist immer eine ganz spezielle Atmosphäre. Wir gehen zu jedem Rennen mit dem Vorwand unser Bestes zu geben, aber in Silverstone wollen wir noch viel mehr eine gute Show abliefern.

Kann das Team bis zum Ende der Saison sich auf das Podium zurückkämpfen?
Bob Bell: Das ist unsere Absicht. Wenn man sich das Qualifying ansieht, dann sieht man wie sich der Speed unseres Autos entwickelt hat. Wir haben uns konstant verbessert und die Lücke zu den schnellsten Autos in Q2 stetig verkürzt. Das gibt uns die Zuversicht, dass wir bis zum Ende des Jahres wieder um Podestplätze mitkämpfen können.