Silverstone zählt zu den Traditionsstrecken im Formel-1-Rennkalender. Am kommenden Sonntag könnte dort zum letzten Mal der Große Preis von England über die Bühne gehen. Für Sebastian Vettel ist es eine Schande, dass Silverstone zukünftig wohl nicht mehr im Rennkalender aufscheinen wird. "Das ist erst mein zweiter GP in Silverstone, deshalb habe ich nicht so viele Erinnerungen an das Rennen wie andere Piloten, aber die Atmosphäre dort ist immer sehr speziell", erklärte der Red Bull-Pilot.

Der GP in Silverstone ist für Red Bull eine Art Heimrennen, denn die Strecke ist nur unweit entfernt von der Fabrik in Milton Keynes. "Meine schönste Erinnerung an Silverstone stammt aus dem Vorjahr als ich in der ersten Startreihe stand. Es waren so viele Leute aus dem Werk an der Strecke, die mich und das Team unterstützt haben. Es war ein ganz spezieller Tag für mich", erinnert sich Mark Webber. Auch Teamchef Christian Horner verbindet mit der Traditionsstrecke die eine oder andere Erinnerung.

Erstes Aufeinandertreffen mit Senna

"Einen der schönsten Momente erlebte ich in Silverstone kurz nach meiner Führerscheinprüfung im Juni 1991. Ich fuhr mit meinem VW Beetle an die Strecke, wo sie Reifentests für die Formel 1 gemacht haben. Das war das erste Mal, dass ich Ayrton Senna gesehen habe. Ich kann mich erinnern, dass er kurz zuvor einen Unfall mit dem Jet-Ski hatte und einige Nähte am Hinterkopf hatte. Zudem habe ich sehr viel Zeit damit verbracht, mir den Williams - einer von Adrian Neweys ersten Autos - anzusehen", verriet Horner.

Es folgten für Horner noch einige gute Rennen in Silverstone - als Fahrer und Teamchef. Auch Adrian Newey kann sich noch sehr genau an sein erstes Rennen in Silverstone erinnern. "Das war 1973. Ich war dort mit meinen Eltern. Es ist wirklich traurig, dass es am Sonntag womöglich der letzte Grand Prix sein wird. Ich habe so viele gute Erinnerungen an Silverstone. Wir hatten in meiner Zeit bei Leyton House und später bei Williams hier sehr gute Rennen. 1991 gewann Nigel Mansell in meinem ersten Williams-Auto das Rennen - es war Mitten in der Mansell-Mania", erinnerte sich Newey.

Seit dieser Zeit seien noch einige gute Rennen und viele tolle Momente hinzugekommen. "Silverstone ist einfach die Strecke, auf der der England-GP ausgetragen werden sollte. Es ist eine Schande, dass das wegen der Politik zukünftig nicht mehr der Fall sein wird", meinte Newey verärgert.