Zum vorerst und wohl langfristig letzten Mal wird die Formel 1 am kommenden Wochenende in Silverstone Station machen, danach kommt Donington als Austragungsort des britischen Grand Prix zum Zug. Einen Vertrag für 17 Jahre hat die Strecke mit Bernie Ecclestone geschlossen. Noch sind allerdings nicht alle Zweifel ausgeräumt, ob Donington bereit sein wird, weswegen der Formel-1-Boss immer wieder gesagt hat, er macht lieber ein Jahr Pause, um dann auf die fertige Strecke zu kommen, als noch einmal nach Silverstone zu gehen. "Ich will den britischen Grand Prix nicht verlieren - das ist das Letzte, was wir wollen. Aber wir werden nicht nach Silverstone zurückgehen, das ist sicher", sagte er vorigen Monat.

Das ist eine Haltung, die Jenson Button und Lewis Hamilton nicht ganz nachvollziehen können. Zwar haben sie nicht unbedingt etwas gegen Donington, aber sie verstehen auch nicht, warum Silverstone nicht einspringen sollte oder warum Silverstone überhaupt im Kalender fehlen sollte. "Hoffentlich ist es nicht zu lange weg und wir sind bald wieder dort, denn ich liebe es", erklärte Button laut Telegraph. "Keinen britischen Grand Prix in Silverstone zu haben, wäre enttäuschend." Denn für ihn gehört Silverstone zu den Klassikern, zu jenen Strecken, die heutzutage nicht mehr gebaut werden. Jeder Fahrer in der Formel 1 liebe den Kurs, betonte er.

Ein perfekter Ort

"Es ist wirklich schnell und man drängt das Auto an seine Limits. Man spürt, wie großartig ein Formel-1-Auto ist - die Geschwindigkeit, die Richtungswechsel, das Bremsen, es ist einfach ein perfekter Ort, um die Leistung eines Formel-1-Autos zu demonstrieren", meinte Button. An der Strecke an sich hatte Ecclestone auch nie etwas auszusetzen, nur das Drumherum freute ihn wenig, denn die Einrichtungen sind nach seiner Ansicht nicht mehr dem modernen Standard angemessen. Der Streckenbesitzer British Racing Drivers' Club (BRDC) hatte zwar lange versprochen, etwas zu tun, doch nachdem zu lange nichts passierte, ist Ecclestone nicht mehr gut auf ihn zu sprechen - was auch dazu beitrug, dass der Grand Prix abwanderte.

Auf der Insel herrscht nun die Furcht, dass der Formel-1-Boss mit dem Rennen ganz abwandern könnte, sollte Donington, trotz aller Beteuerungen von Streckenchef Simon Gillett, nicht rechtzeitig fertig sein. Indien, Südkorea und Russland stehen in den Startlöchern und für sie werden andere Grands Prix geopfert werden müssen. "Ich kann mir nicht vorstellen, keinen britischen Grand Prix zu haben. Viele Leute, die in der Formel 1 arbeiten, sind Briten. Wie der britische Motorsport dasteht und mit Lewis als Weltmeister sowie mir als WM-Führenden, verstehe ich nicht, wie das passieren könnte", meinte Button. Da musste auch Hamilton zustimmen: "Die Formel 1 wäre nicht dasselbe ohne den britischen Grand Prix. Das steht außer Frage."