Am Freitag entscheidet die FIA über die Einschreibungen alter und neuer Teams. Darunter das Superfund F1 Team von Alex Wurz und Superfund-Chef Christian Baha. Der Österreicher blickt der Entscheidung zuversichtlich entgegen. Man habe die finanziellen Möglichkeiten, die Infrastruktur und die Erfahrung, um ein F1-Team aufzuziehen.

Dabei bezieht er sich auf die Erfahrungen, die sein Unternehmen bei der geplanten Fomula Superfund sammelte, die jedoch wenig ruhmreich im Sand verlief. Dennoch gibt es Überbleibsel der gescheiterten Rennserie. "Wir haben eine eigene, kleine Motorsport-Fabrik in Leobersdorf, wo wir Rennfahrzeuge selbst entwickelt und designt haben", verriet er der Kleinen Zeitung. "Unser Formel-1-Prototyp hat bereits mehr als 8.000 Kilometer abgespult."

Damit meint er wohl den Formula Superfund Boliden, der eigentlich im Mai 2005 eine komplette Rennserie mit Leben erfüllen sollte, nach einem Testunfall im Dezember 2004 aber erst Ende 2006 wieder zum Einsatz kam - bei einem Test in Spanien. Damals urteilte der heutige Toyota-F1-Pilot Timo Glock gegenüber Motorsport-Magazin.com über das Fahrzeug: "Das Auto hat etwas mehr Leistung als bei meinem ersten Test vor anderthalb Jahren, mittlerweile knapp 790 PS. So weit ich weiß, wurde das Monocoque abgeändert, allerdings ist das Auto immer noch zu schwer. Wenn sie es etwas leichter machen können, dürfte es ein gutes Auto werden."

Dieses Auto steht bei Superfund in der Garage. "Aber es ist noch nicht Formel-1-tauglich", gesteht Baha. Aber man sei für alle Eventualitäten gerüstet: Man habe neben einem Motorenvertrag auch eine Absichtserklärung mit einem anderen F1-Team, um mit diesem eng zu kooperieren. Sollte das nicht erlaubt sein, würde man den vorhandenen Standort ausbauen oder einen besser geeigneten suchen.

"Das Team wird Superfund F1 heißen und wird ausschließlich Superfund-gebrandet sein." Andere Sponsoren sind nicht geplant. "Wir sind froh, nicht auf andere Sponsoren angewiesen zu sein." Dennoch macht sich Baha keine Illusionen: "Wir werden im ersten Jahr sicher nicht konkurrenzfähig sein, das sehen wir ganz nüchtern. Aber auch kleine Teams sind immer wieder für eine Überraschung gut, wie man derzeit in der Formel 1 sieht."