Dass 2009 ein schweres Jahr für Lewis Hamilton ist, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. 2007 und 2008 noch mit Siegautos gesegnet, musste er dieses Jahr feststellen, dass es auch Zeiten gibt, in denen er weiter hinten fahren muss. "Bei den Regeländerungen haben wir leider nicht den Nagel auf den Kopf getroffen, wir haben es nicht richtig hinbekommen, die anderen schon. Während wir einen tollen Motor haben... will das Auto nicht besonders gut um die schnellen Kurven herum", erklärte der Brite gegenüber der BBC das bekannte Problem.

Wie Hamilton verriet, sei es gar nicht so sehr darum gegangen, sich an diese Situation zu gewöhnen, das sei sofort geschehen. Viel mehr war er stolz darauf, wie viel McLaren mittlerweile von seinem Defizit bereits wettmachen konnte. Aus drei Sekunden Rückstand seien mittlerweile eineinhalb Sekunden geworden. "Wir haben also viel Zeit gutgemacht, aber das kostet viel Geld und so wie die Welt momentan aussieht, haben wir nicht viel Geld dafür. Wir müssen also alles in der Balance halten." Den Drang zum Siegen hat er dennoch nicht verloren. Hamilton fährt Rennen, seitdem er acht Jahre alt ist und wie er meinte, ist Siegen zum wichtigsten Teil seines Lebens geworden.

Bis zur Zielflagge

Jedes Jahr bereite er sich intensiv vor, stehe früh auf und trainiere hart. "Und dann kommt man an und gewinnt nicht. Jede Woche, auch wenn man kein tolles Auto hat, kommt man an und glaubt, dass man gewinnen kann. Im Kopf ist man bis zur Zielflagge jedes Rennens immer überzeugt, dass noch etwas passieren könnte - 16 Fahrer vor dir könnten ausfallen", meinte er. Am Ende sei es dann natürlich immer eine Enttäuschung, wenn es nicht gelänge, aber damit sei er nicht alleine. "Ich habe ein Team von fast 1000 Leuten hinter mir, die alle die gleichen Gefühle haben, die alle so hart wie möglich arbeiten. Ich muss für die Tatsache dankbar sein, dass ich 24 Jahre alt bin und in der Formel 1 fahre, was mein Traum war, seit ich sechs Jahre alt war. Ich fahre für mein Lieblingsteam -.das beste Team - und wir haben alle unsere Hochs und Tiefs. Andere Fahrer hatten schlechte Jahre, also freue ich mich auf die nächsten hoffentlich guten Jahre."

Dieses Jahr sei es ihm einfach wichtig, Spaß an der Sache zu haben - was angesichts einiger Dinge abseits der Strecke nicht immer einfach gewesen sein dürfte. In der Türkei hatte er trotz Platz 13 Freude. "Man muss sicherstellen, dass man Spaß hat. Ihr glaubt das vielleicht nicht - jedes Mal, wenn ich ein Formel-1-Auto steige, habe ich dieses Grinsen im Gesicht. Es ist so schnell - es ist wie kein anderes Auto, in das du einsteigen wirst." Und wenn es nach Hamilton geht, wird es auch irgendwann wieder eine Frau geben, die sich in dieses Auto setzt. Und die wird seiner Meinung nach nicht nur zur Aufmerksamkeits-Steigerung dabei sein. "Wie sich die Welt entwickelt, muss es passieren, dass eine Frau kommt und jedem in den Arsch tritt. Ich hoffe auf das beste, wenn das passiert", sagte er der Sun.