Nach tagelanger Funkstille kommt langsam Bewegung in den Machtkampf der Formel 1. Nach dem Brief von Mosley an die Teams am Montag wird es nun am Mittwoch in London ein Treffen der FOTA-Teams geben. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh ist auch optimistisch, dass ein Kompromiss noch gefunden wird.

"Es ist ein Sport, in dem sehr viel Adrenalin im Spiel ist, und das bringt nicht immer das Beste hervor. Es sind starke Persönlichkeiten involviert, aber wenn wir das Persönliche außen vor lassen können, dann ist ein Kompromiss sehr wohl möglich", sagte Whitmarsh am Rande einer Veranstaltung in der McLaren-Fabrik in Woking, ohne jedoch Namen zu nennen.

Whitmarsh bestätigte auch, dass die FOTA schon am Montag eine Antwort auf den Brief von Mosley geschrieben hat, in dem der FIA-Präsident die Teams dazu aufforderte, sich bedingungslos in die Serie einzuschreiben und erst dann den Regeln den letzten Schliff mit einer einstimmigen Entscheidung zu geben. Über den Inhalt der FOTA-Antwort sagte Whitmarsh nur so viel: "Es war ein sehr konstruktiver Brief."

Whitmarsh betonte die konstruktive Arbeit der Teams. "Die FOTA hat schon bis jetzt viel bewegen können. Ohne FOTA würden drei Teams in der Startaufstellung fehlen", sagte er. Besonders habe die FOTA-Mitarbeit die Beziehung zwischen McLaren und Ferrari verbessert. "Wir haben bemerkt, dass wir eine sehr ähnliche Firmenphilosophie haben - und jetzt auch eine sehr gute Zusammenarbeit, durch die wir viele Feindseligkeiten der letzten Jahrzehnte haben ausräumen können."

Obwohl sich Whitmarsh einen Kompromiss wünscht, hält er die Konkurrenzserie für möglich. "Natürlich ist das möglich, es gibt ja genug Teams dafür, die auch stark genug sind, eine eigene Weltmeisterschaft auf die Beine zu stellen", sagte er. "Aber das wäre nicht die Lösung, die McLaren bevorzugt. FIA, der Rechteinhaber (Ecclestone) und die Teams sind nicht immer der gleichen Meinung, aber wir haben uns die letzten Jahrzehnte trotzdem ertragen. Mag sein, dass manche jetzt denken, dass sie die andere Partei nicht mehr brauchen. Aber es wäre falsch, das auseinanderzureißen, was wir in den vergangenen 60 Jahren aufgebaut haben."