Der beste Speed von allen, Jenson Button in bestechender Form, er setze das Potential des Autos voll um; Ross Brawn konnte nach dem Sieg in der Türkei schwärmen. In Richtung Konkurrenz, beziehungsweise ihrer Strategie, verlor er keine negativen Worte, sondern meinte nur, dass es in der Position von Red Bull logisch sei, etwas mehr zu riskieren. Brawn sprach lieber über die positiven Erkenntnisse, die es bei seinem Team gab. "Dass alle Modifikationen am Auto funktionieren. Auch diesmal wieder. Wir konnten unseren Vorsprung halten", wurde er bei auto motor und sport zitiert.

Ein wenig Ärger dürfte der Teamchef aber doch gehabt haben. Denn wie er verriet, war der Start-Aussetzer von Rubens Barrichello nicht nur auf die Technik zurückzuführen. "Das Anti-Stall-System setzte ein. Es war eine Kopie von Melbourne. Dann hat er in der Hektik die Kupplung zu schnell kommen lassen und dabei das Getriebe beschädigt. Die Lager mussten ein zu hohes Drehmoment aushalten. Weil die Getriebeöltemperaturen gestiegen sind, haben wir ihn später an die Boxen geholt. Wir wollten keinen Totalschaden riskieren", erklärte Brawn.

Obwohl Barrichello durch seinen Nuller von Istanbul nun im WM-Kampf als Nummer zwei im Team angesehen werden könnte, betonte Brawn, dass seine Fahrer weiter offen gegeneinander fahren werden. "Jenson, Rubens und ich haben uns vor dem Start zusammengesetzt und haben ausgemacht: Lasst uns ein offenes Rennen zu fahren", sagte er und meinte, dass ihn die Erfahrung mehrerer WM-Siege gelassen habe werden lassen.

Ob das Rennen anders ausgesehen hätte, wäre Sebastian Vettel bis zum ersten Stopp vor Button geblieben, wollte Brawn nicht genau beurteilen. Es wäre schwerer geworden, da war er sich sicher. "Button hatte jedenfalls den Speed, Vettel bis zum ersten Stopp dicht zu folgen. Er hätte dann in den zwei zusätzlichen Runden bis zu seinem ersten Stopp die Zeit gutmachen müssen, um vorbei zu kommen. Wir trauen ihm das zu, aber das ist alles sehr hypothetisch."