Am Sonntagvormittag machte mal wieder ein Gerücht die Runde im Fahrerlager: Die acht FOTA-Teams könnten den Großen Preis der Türkei boykottieren und nicht antreten. Dann wären nur die jeweils zwei Autos von Williams und Force India übrig geblieben, die sich schon für 2010 eingeschrieben haben. "Ich glaube, das war ein Scherz, ich weiß aber nicht woher er kam", wiegelte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali ab. "Das haben wir nie besprochen."

Das bestätigte Mario Theissen, der selbst scherzte: "Die Abstimmung über den Boykott ist nie bis zu uns durchgedrungen." Rabiater ging Toyota-Präsident und FOTA-Vizepräsident John Howett mit den Gerüchteköchen ins Gericht: "Ich hoffe, ihr schlagt die Leute, die dieses Gerücht in die Welt gesetzt haben."

Ein zweites Indianapolis 2005 - wo damals wegen Reifenproblemen nur drei Teams an den Start gingen - drohte also nie. Im Gegensatz zu Williams ist Force India auch noch nicht offiziell aus der FOTA ausgeschlossen worden. "Sie sind wohl vorübergehend ausgeschlossen, aber diese Entscheidung kann ich nicht allein treffen, das ist eine Mehrheitsentscheidung der FOTA", betonte Howett, der außerdem klar machte, dass Force India dazu gedrängt worden sei, eine zweite Einschreibung ohne die FOTA-Bedingungen einzurechen.